Benny Cristo tritt beim Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam mit „Omaga“ für Tschechien an. Wir haben uns per Zoom mit dem Sänger in seinem Hotel in den Niederlanden unterhalten.
Im Interview mit bleistiftrocker.de spricht Benny Cristo unter anderem über die Proben in Rotterdam, seinen Song „Omaga“ und sein verhindertes Treffen und Jendrik
bleistiftrocker.de: Nach der ersten Probe hast du gesagt, dass du auf der Bühne einen Teil der Choreografie vergessen hattest. Was ist passiert?
Benny Cristo: Bei der ersten Probe wussten wir noch nicht, wo die Kameras sind. Wir hatten auch davor noch nicht mit den Leuten gesprochen, die dafür verantwortlich sind. Wir standen also auf einmal in dieser riesigen Halle mit 30 Kameras und dann weißt du erst mal nicht, wohin du schauen sollst und wie die Bühne ist. Wir wussten zum Beispiel auch nicht, dass es Treppen gibt. Da hat ein Teil unserer Choreografie gar nicht mehr gepasst. Und man muss wissen, wo man ist, um auf der Bühne Spaß zu haben.
In der zweiten Probe sah das dann schon deutlich besser aus.
Ja, das war es auch. Ich musste noch immer einige Sachen ausprobieren. Man hat ja immer nur eine begrenzte Zeit auf der Bühne, da wollte ich das Beste draus machen. Den Spaß hebe ich mir dann für später auf.
Dein Song heißt „Omaga“ – und nicht etwa „Oh My God“ oder „OMG“. Was ist die Geschichte dahinter?
Ich versuche immer, so originell wie möglich zu sein. Ich habe schon tausende Songs gesehen, die „Oh My God“ oder „OMG“ heißen, aber eben noch nicht „Omaga“.
Du hast diese eine bestimmte Zeile „There ain’t no apocalypse long as you’re here on my lips“. Was möchtest du damit sagen?
Ich weiß nicht, wie das in Deutschland war, aber in Tschechien haben wir die Pandemie als eine Art „new age apocalypse“ gesehen. Jeder hat Toilettenpapier gekauft und jeder hat mich gefragt, was ich demnächst beruflich machen möchte, da es bald sicherlich keine Musik mehr geben würde. Es war für viele um mich herum also eine Apokalypse. Und ich wollte sagen: So lange du hier bist, so lange du vorbeikommst und wir zusammen chillen, gibt es keine Apokalypse. Wenn wir beide uns küssen, ist alles gut.
Es ist also direkt auf die Corona-Krise bezogen?
Ja. Ich wollte es nur nicht direkt benennen und Worte benutzen, die schon viel zu oft benutzt wurden und einen zu sehr an diese Situation erinnern.
Hast du denn inzwischen auch den deutschen Starter Jendrik getroffen?
Natürlich habe ich das. Sogar sehr oft. Ich würde sagen, dass er hier beim Eurovision bisher mein bester Freund ist. Ein richtig toller Typ.
Ich frage natürlich, weil ihr euch neulich in Hamburg verpasst habt und er dir dort Photoshop-Bilder von einem fiktiven gemeinsamen Trip im Hotel hinterlegt hat.
Ich war sehr traurig, dass mir das Hotel so spät Bescheid gesagt hat. Sie haben mir eine Notiz im Zimmer hinterlassen und ich habe sie erst gesehen, als ich vom Shooting zurückkam, für das ich in Hamburg war. Da war es schon zu spät. Aber jetzt habe ich ihn ja hier getroffen.
Warum genau warst du denn in Hamburg? Man hat auf dem offiziellen ESC-Insta-Kanal gesehen, dass du Musikaufnahmen gemacht hast.
Stimmt, das auch. Aber ich habe zudem noch einen Werbespot für meine erste Kollektion gedreht.
Du sprichst es bereits an: Du bist nicht nur Sänger, sondern machst auch viele andere Dinge.
Ja, ich versuche, so viel wie möglich zu machen. Gerade unter den aktuellen Umständen.
Und was sind deine Pläne für nach dem ESC?
Ich würde sehr gerne die Weltmeisterschaft im Brasilianischen Jiu-Jitsu gewinnen. In Europa und Asien habe ich schon gewonnen und ich wäre einfach gerne der Beste der Welt.
Da es auf bleistiftrocker.de nicht nur um den Eurovision Song Contest, sondern generell um Musik geht: Wer sind deine aktuellen Lieblingskünstler*innen?
Ich habe hier in diesen Tagen gar nicht so viel Musik gehört. Beim Eurovision gefällt mir Dadi Freyrs Musik sehr. Das ist ein Künstler, bei ich mich schon drauf freue, ein gesamtes Album zu hören. Ansonsten mag ich Childish Gambino, Anderson Paak, schon seit seinem „Malibu“-Album. Ich bin mit Rock’n’Roll aufgewachsen, deshalb mag ich auch Aerosmith, da sind meine Lieblingsalben „Get A Grip“ und „Nine Lives“. „Mercury Falling“ von Sting ist auch episch. Und Prince ist einer der besten Künstler überhaupt.
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Die Antworten von Benny Cristo auf unsere drei Standard-Fragen gibt es hier.
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Foto: David Turecký
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