INTERVIEW: Ida Gard

Ida Gard hat Anfang 2016 mit „Womb“ ihr vielbeachtetes drittes Album veröffentlicht. Grund genug für uns, der dänischen Sängerin auf den Zahn zu fühlen. Im Interview spricht Ida über ihre neue Single, Major Labels, ihre Supportshow für Bob Dylan und einen Song über Bananenschalen.

Ida Gard

bleistiftrocker.de: Wir haben dich kürzlich mit „Burning Blue Fire“ in unsere Liste der besten Songs 2016 aufgenommen. Was war dein persönlicher Lieblingssong des vergangenen Jahres?

Ida Gard: „Lazarus“ von David Bowie.

Als du dein Album „Womb“ veröffentlicht hast, gab es dazu auf deinem Instagram-Account ein Bild, auf dem du die Platte wie ein Baby im Arm hältst. Sind das die Gefühle, die du gegenüber deiner Musik hast?

Ich dachte es sei angemessen, wegen des Albumtitels und so. Und ja. Ein bisschen. 🙂

32x32cm, 180g. #happyreleaseday #soundslikewomb #itsout #bunbaby #yay

Ein von Ida Gard (@idagardmusic) gepostetes Foto am

„Womb“ ist inspiriert von „Populärmusik aus Vittula“. Was bedeutet dir das Buch?

Das Buch hat mich an meine eigene Kindheit in einer kleinen Stadt am Fjord erinnert. Deshalb hat es sich in mancher Hinsicht wie meine eigene Geschichte angefühlt.

Worum geht es in deiner aktuellen Single „Whatever It Takes To Get To China“?

Es geht darum, von daheim wegzulaufen. Als Kind kannst du in deiner Vorstellung sehr weit verreisen, während du in Wahrheit nur deine Straße hinunterläufst.

Es gibt die Geschichte über dich, dass du zu Beginn deiner Karriere einen Vertrag mit einem Major Label ausgeschlagen hast. Wie lief das?

Ich hatte gerade einen wichtigen Wettbewerb im dänischen Radio gewonnen und einer meiner Songs lief auf Heavy Rotation. Damit wurde ich natürlich für viele Leute in der Musikindustrie interessant. Allerdings habe ich gemerkt, dass sie nicht an einer langfristigen Bindung interessiert waren, deshalb habe ich mich dazu entschlossen, nicht gleich beim ersten Date mit ihnen ins Bett zu gehen.

Du hast in deiner Heimat Dänemark einst sogar als Support für Bob Dylan gespielt. Wie war das für dich?

Das hat sich großartig angefühlt. 5500 Menschen, Open Air bei schönem Wetter. Alle waren vollkommen still und haben zugehört. Ich habe Bob Dylan selbst nicht getroffen, aber seine Band, seine Crew und sein Publikum waren sehr freundlich.

Was erwartest du von deiner kommenden Deutschland-Tour?

Meine Mission ist, jede Sekunde zu genießen. Es wird eine Weile dauern, bis ich danach wieder auf Tour gehe, weil erst mal neue Songs geschrieben und aufgenommen werden wollen.

Was ist der Unterschied zwischen dem Spielen als Support und dem Spielen als Hauptact?

Als Support bist du der Trailer. Als Hauptact bist du der Film.

Auf deiner Tour als Support von Helgi Jonsson im vergangenen Herbst hast du einen sehr lustigen Song über eine Banane und einen wütenden Nachbarn gespielt. Bitte erzähl uns die Geschichte zu diesem Lied.

Der Song ist indirekt von einer Geschichte aus meiner Kindheit inspiriert. Mein bester Freund und ich wurden von meinem Nachbarn angeschrien, weil wir eine Bananenschale auf die Straße geworfen hatten. Damals habe ich mich nicht verteidigt. Das mache ich jetzt. Manchmal kann eine Banane eine Nachbarschaft deutlich aufpeppen.

 

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CD-Review „Womb“