INTERVIEW: Levina

Am 13. Mai ist es soweit: Levina tritt für Deutschland beim Eurovision Song Contest in Kiew an. Im Interview mit bleistiftrocker.de spricht sie unter anderem über ihre Ziele beim ESC, ihre Beziehung zum Song „Perfect Life“ und ihr neues Album „Unexpected“.

Levina

bleistiftrocker.de: Hallo Levina, du bist gerade ausgiebig auf Promotour. Hast du denn mitgezählt, wie oft du „Perfect Life“ inzwischen gesungen hast?

Levina: Nein, mitgezählt habe ich nicht, aber das war jetzt schon echt oft.

Du schreibst auch selbst Musik, „Perfect Life“ ist allerdings nicht von dir. Welche Beziehung hast du zu dem Song entwickelt?

Ich habe natürlich eine sehr enge Beziehung zu dem Song entwickelt, alleine schon weil ich ihn so häufig singe. Ich finde den Text auch selbst sehr gut und kann mich mit ihm identifizieren. Das macht es mir natürlich leichter, den Song auch zu meinem eigenen zu machen. Der Text beschreibt Situationen und negative Erfahrungen, die man vielleicht gemacht hat, und dass man aber trotzdem weitermacht und darum kämpft, das „perfekte Leben“ zu erreichen. Das passt auch ganz gut auf mich.

Du hast in den letzten Wochen viele verschiedene Länder besucht. Welches ist dir besonders in Erinnerung geblieben?

Ich war sehr begeistert von Armenien und der Stadt Jerewan. Wir waren drei Tage dort und ich wusste vorher gar nicht, was mich erwarten würde. Die Leute waren nett, das Essen superlecker und wir wurden dort einfach ganz toll empfangen. Dazu viele Radio- und Fernseh-Interviews und Auftritte. Es war wirklich schön.

Inwieweit steht dein Auftritt für Kiew schon und was ist noch offen?

Das meiste steht mehr oder weniger fest. Ich kann natürlich nicht zu viel davon preisgeben, es soll ja auch eine Überraschung für die Zuschauer werden. Ich hoffe, dass es was wird, was den Leuten im Gedächtnis bleibt und vielleicht ein bisschen heraussticht. Im Vergleich zum Vorentscheid wird der Auftritt natürlich noch ein bisschen verändert. Aber es wird trotzdem so bleiben, dass der Fokus auf der Stimme und der Gesangsperformance liegt und nicht irgendwelche verrückten Sachen auf der Bühne passieren.

Hast du einen Glücksbringer, den du mit nach Kiew nimmst?

Ich habe nicht wirklich einen Glücksbringer. Aber für mich ist es ganz wichtig, dass meine Familie mit dabei ist und das wird sie sein.

Welche Beziehung hast du persönlich zum Eurovision Song Contest? Hast du ihn in den vergangenen Jahren regelmäßig verfolgt?

Ich habe den ESC auf jeden Fall verfolgt. Ich kann jetzt nicht jeden Gewinnersong aus jedem Jahr auswendig nennen, aber ich habe ihn immer angeguckt. Mein Freundeskreis ist auch eher multikulti und da macht es Spaß, den ESC zusammen anzugucken. Das ist ein bisschen wie bei einer Fußball-WM, man guckt es sich an und kann sein Land anfeuern.

Gibt es einen ESC-Moment der letzten Jahre, der dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?

Natürlich der Sieg von Lena. Das kam ein bisschen unerwartet und dazu noch dieser riesige Hype um sie, das war schon toll.

Für Deutschland lief es in den vergangenen Jahren ja alles andere als gut. Ist das für dich eher Druck oder eher Ansporn, es jetzt besser machen zu können?

Klar ist es total schade, dass es für Deutschland nicht so gut lief in letzter Zeit. Ich habe natürlich vor, das dieses Jahr zu ändern. Ich mache mir deswegen aber keinen Extra-Druck. Ich gehe motiviert und mit einer guten Einstellung ran und möchte dort meine beste Performance hinlegen. Über eine Top-Ten-Platzierung würde ich mich total freuen und gewinnen wäre natürlich das Schönste, aber ich mache mir da jetzt nicht so viele Gedanken darum oder gehe verbissen an die Sache ran. Ich fahre nach Kiew, um eine tolle Erfahrung zu machen und alles genießen zu können.

Hast du dich denn auch mit der Konkurrenz beschäftigt?

Ja, ich habe ein paar der anderen Künstler auch schon kennengelernt. Es sind viele sehr sympathische und gute Sänger mit guten Songs dabei. Schwierig zu sagen, wer da mein Favorit ist. Ich finde Blanche aus Belgien sehr gut und der Portugiese Salvador Sobral gefällt mir auch sehr.

In dieser Woche erscheint dein Album „Unexpected“ – vermutlich im Eiltempo aufgenommen. Wie zufrieden bist du mit dem Ergebnis?

Es gab sicherlich schon mal mehr Zeit, um ein Album aufzunehmen. (lacht) Nach dem Vorentscheid wurde beschlossen, dass wir auch noch ein Album machen und es wurde dann auch relativ schnell aufgenommen. Aber das finde ich eigentlich total gut, ich kenne es sonst nur umgekehrt. Dass man ewig lange an einer CD arbeitet und es sich unglaublich lange hinzieht und ewig dauert, bis es überhaupt rauskommt. Ich habe mit zwei ganz tollen Produzenten zusammengearbeitet. Ich habe selbst Einfluss auf das Album genommen und die Songs mit ausgesucht, vier von ihnen habe ich auch mitgeschrieben. Somit ist es ein Album geworden, auf das ich sehr stolz bin und auf das ich mich freue, weil es eben auch was von mir preisgibt.

Nächste Woche beginnen bereits die Proben für die ersten Shows in Kiew. Wann genau geht es denn für dich los zum ESC?

Am 4. Mai, das ist auch nicht mehr so lange hin. Dort wird es dann natürlich sehr viele Proben geben und einige andere Events.

Und was überwiegt bei dir, Nervosität oder Vorfreude?

Jetzt gerade ist es wirklich die Vorfreude. Die Zeit ging so schnell vorüber und jetzt freue ich mich richtig drauf, das alles wirklich erleben zu können. Die Nervosität fängt dann wahrscheinlich kurz vor dem Auftritt an.

 

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