INTERVIEW: Otto Normal

Die Freiburger Band Otto Normal hat bereits zwei Alben auf den Markt gebracht und hunderte Liveshows gespielt. In den letzten beiden Jahren zog sich der Sechser ins Studio zurück und will nun wieder durchstarten.

Otto Normal

Im Interview mit bleistiftrocker.de berichtet Keyboarder Lukas Oberascher von den Zukunftsplänen der Band. Außerdem geht es um Major Labels, die deutsche Musiklandschaft und das typische Otto-Normal-Konzert.

bleistiftrocker.de: In diesem Jahr soll euer neues Album erscheinen. Wie weit seid ihr damit und was könnt ihr uns schon darüber verraten?

Lukas: Ja, darauf freuen wir uns extrem. Die Scheibe ist bis auf einige Overdubs eingespielt. Ich kann nur soviel verraten: Wir haben uns noch nie so intensiv mit unserer Musik auseinandergesetzt und so fokussiert an einem Album gearbeitet. Wir sind immer noch verspielt, aber haben es unserer Meinung nach geschafft, unsere Musik auf das Wesentliche zu beschränken. Wir haben gelernt, Emotionen in Musik und Text zu übersetzen.

Wovon handelt eure aktuelle Single „Dark Side of the Moon“?

Der Song handelt davon, dass es im Leben manchmal Situationen gibt, die ausweglos erscheinen. In „Dark Side of the Moon“ geht alles zu Bruch, aber wir erschaffen aus den Scherben etwas Neues. Wir erschaffen ein Mosaik auf der dunklen Seite des Mondes.

War die Zusammenarbeit mit Jakub Ondra eine einmalige Sache oder werdet ihr weitere Projekte mit ihm starten?

Jakob ist ein feiner Kerl und ein sehr talentierter Sänger, also wieso nicht? Konkret steht allerdings nichts im Raum, die Zukunft wird wohl zeigen, was sich zwischen uns noch so ergibt.

Ihr seid inzwischen bei einem Major Label unter Vertrag. Was bedeutet das für euch? 

So ein Major Label ist eine tolle Sache. Plötzlich kann man auf ein riesiges Netzwerk zugreifen und tolle Leute kennenlernen, um gemeinsam mit einem großen Team an einer Vision für Otto Normal zu arbeiten. Natürlich muss man plötzlich auch Meinungen beherzigen, die einem zuerst nicht gefallen, immerhin finanziert uns unser Label eine Produktion. Dies muss man aber einfach als Ansporn sehen, sich noch intensiver mit dem eigenen Schaffen auseinanderzusetzen.

Laut eurer Selbstbeschreibung wollt ihr „die deutsche Musikszene aufmischen“. Was missfällt euch aktuell an der Musikszene in Deutschland?

Deutschlands Mainstream wird besonders von den verschiedenen Radiostationen geprägt und beeinflusst. Wir wollen gerne mal wieder „Bandsound“ in den Radios hören, das gibt es praktisch nicht mehr. Die deutsche Szene ist geprägt von Artists, die sich einen Produzenten suchen, mit ihm in der Box ein Album programmieren und damit versuchen zu charten. Ich will das gar nicht verteufeln, im Gegenteil, ich feiere einige der aktuellen Songs, aber derzeit ist das schon etwas einseitig.

Ihr habt in eurer Bandgeschichte bereits hunderte Konzerte gespielt. Für alle, die euch noch nicht live gesehen haben: Wie läuft so ein Otto-Normal-Konzert ab?

Wir sind mittlerweile ganz gut darin, einem Konzert einen nachvollziehbaren Spannungsbogen zu geben. Wir achten darauf, dass das Konzert nicht immer auf der gleichen Energiestufe läuft. Man muss den Leuten was zum Durchdrehen geben, sie dann langsam wieder etwas runterholen um sie dann wieder aufzudrehen. Pete ist ein super Frontman, der ein sehr gutes Gespür dafür hat, was er dem Publikum wann zumuten kann. Nach der Show gibt es Kaltgetränke mit Band und Publikum zusammen.

In eurer Karriere hattet ihr bereits mehrere TV-Auftritte und habt Musikpreise gewonnen. Welches war der schönste Moment?

Es war ein geiles Gefühl, die Preise zu gewinnen und im Fernsehen aufzutreten. Doch die wahren Highlights sind für mich immer noch die Konzerte. Das Gefühl, wenn das Publikum deine Songs mitsingt, ist unbeschreiblich, da treibt es einem doch schon mal etwas Wasser in die Augen. Ein anderes Highlight war unserer Band Camp auf Elba, wo wir 10 Tage Songs in einer Villa am Meer geschrieben haben, bekocht wurden und uns um nichts außer die Musik kümmern mussten. Das hört sich vielleicht dick an, wir haben jedoch 2 Jahre auf einer Warteliste dafür gestanden.

Und jetzt hätten wir gerne die Geschichte zu diesem Tweet:


Ich hätte nie gedacht, dass das überhaupt jemand liest 🙂 Wir haben uns nach der Probe noch auf ein Bier ins unserer Stammkneipe getroffen. Daraus wurden ein paar Bierchen und letztendlich der Entschluss, noch auf das Konzert einer befreundeten Band zu gehen. War ein geiler Abend, der für mich um 7 Uhr geendet hat. Dummerweise hatten wir verdrängt, dass wir selbst am nächsten Tag um 10 Uhr eine Probe hatten. Da ist wohl der Spirit of Rock’n’Roll in uns gefahren.

Was habt ihr euch, abgesehen von der Albumveröffentlichung, für 2017 vorgenommen?

Wir wollen unbedingt wieder raus auf die Bühnen. Am liebsten Festivals bis der Arzt kommt und natürlich eine Tour und alles was wir noch irgendwie spielen können. Außerdem haben wir noch ein paar Specials in der Mache.

 

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