Am Dienstagabend steht das erste Halbfinale des Eurovision Song Contest 2023 auf dem Programm. Wir analysieren die Chancen auf das Finale für die 15 teilnehmenden Acts.
01. Alessandra – Queen Of Kings (Norwegen)
Prognose: Was für ein kraftvoller Beginn der Show! Alessandra liefert in Sachen Performance und Gesang stark ab und muss sich keine Sorgen um den Finaleinzug machen.
Chancen aufs Finale: 95 %
02. The Busker – Dance (Our Own Party) (Malta)
Prognose: Viel Spaß und Videospiel-Atmosphäre gibt es bei Malta. Für Jurys eher nichts, aber da das Halbfinale ausschließlich durch Televoting entschieden wird, könnte es für das sympathische Trio klappen.
Chancen aufs Finale: 60%
03. Luke Black – Samo Mi Se Spava (Serbien)
Prognose: Ein irrer Auftritt, bei dem Luke Black kaum singt, fast nur haucht und am Ende richtig durchdreht. Ob das alle am TV verstehen? Künstlerisch wertvoll, aber auf der Kippe.
Chancen aufs Finale: 60 %
04. Sudden Lights – Aija (Lettland)
Prognose: Netter Bandsound mit viel Gold, das ist das Konzept von Sudden Light. Das ist zwar ganz schön, aber nicht so überragend, dass viele für die lettische Band anrufen dürften. Deshalb wohl eher kein Finale.
Chancen aufs Finale: 20 %
05. Mimicat – Ai Coracao (Portugal)
Prognose: Allzu viel Budget steckt nicht im Auftritt von Mimicat. Keine Pyro, wenig Visuals, nur sie und ihre Tanzcrew. Die macht allerdings gute Laune und der Flamenco-Vibe könnte genügend Menschen von den Sitzen reißen, um am Samstag noch mal auftreten zu dürfen.
Chancen aufs Finale: 60 %
06. Wild Youth – We Are One (Irland)
Prognose: Ihr Song will eine Hymne sein, schafft das live aber nur bedingt. In den Proben am Montag wirkte Sänger Conor angespannt, vor allem am Abend waren da wohl auch technische Probleme dabei. Trotzdem ist fraglich, ob ihr goldener Auftritt sie wirklich weit bringen kann – Irland droht schon wieder ein Halbfinal-Aus.
Chancen aufs Finale: 30 %
07. Let 3 – Mama ŠČ! (Kroatien)
Prognose: Die bunten Vögel des ersten Halbfinals. Optisch sind sowohl Diktator-Look als auch die späteren nackten Tatsachen eher verstörend, dafür ist die Show durchaus unterhaltsam. Könnte ebenfalls ein Gewinner der Televoting-Regelung werden und Kroatien endlich mal wieder ins Finale bringen.
Chancen aufs Finale: 60 %
08. Remo Forrer – Watergun (Schweiz)
Prognose: Wenn es Gewinner der Regel gibt, muss es auch Verlierer geben. Und das könnte unter anderem Remo Forrer sein. Der Schweizer singt seine Ballade stark und inbrünstig zu eindringlichen Visuals. Für einen solchen Auftritt geben erfahrungsgemäß aber eher Jurys Punkte – bei einem Finaleinzug hätte Remo am Samstag also durchaus gute Chancen, im Halbfinale wird es aber schwierig.
Chancen aufs Finale: 50 %
09. Noa Kirel – Unicorn (Israel)
Prognose: Vor lauter Performance vergisst man fast den Song – aber Noa Kirel hat sich zum Glück noch ein Einhorn-Zeichen ausgedacht, damit das eigentliche Thema doch hängenbleibt. Ihr Auftritt wird so oder so Eindruck machen und locker für den Finaleinzug reichen.
Chancen aufs Finale: 90 %
10. Pasha Parfeni – Soarele si Luna (Moldau)
Prognose: Einer der wenigen Acts mit Ethno-Klängen in diesem Jahr. Ob ihm dieser Pluspunkt auch beim Voting hilft, bleibt aber abzuwarten. Seine Performance wirkt nicht ganz rund und nur schwer verständlich. Steht auf der Kippe.
Chancen aufs Finale: 50 %
11. Loreen – Tattoo (Schweden)
Prognose: Die ESC-Queen auf dem Weg zum nächsten Sieg? Trotz abgespeckter Version des Stagings macht Loreen mit ihrer Performance vor allem am Bildschirm Eindruck. Halbfinal-Aus unmöglich.
Chancen aufs Finale: 100 %
12. TuralTuranX – Tell Me More (Aserbaidschan)
Prognose: TuralTuranX wirken sympathisch – aber ob das reicht? Die Splitscreens in der Performance verwirren eher, genauso wie die Stilbrüche im Song. Das Finale dürfte ohne die beiden stattfinden.
Chancen aufs Finale: 20 %
13. Vesna – My Sister’s Crown (Tschechien)
Prognose: Female Empowerment! Vesna hauen ordentlich auf die Pauke und haben eine wichtige Message. In ihrer Performance sind starke Momente enthalten, die im Gedächtnis bleiben – das sollte reichen, um am Samstag noch mal auftreten zu dürfen.
Chancen aufs Finale: 75 %
14. Mia Nicolai & Dion Cooper – Burning Daylight (Niederlande)
Prognose: Die beiden stehen auf einer Drehscheibe, was manchmal gute Bildschirm-Momente hervorbringt, aber auch ab und zu beim Zuschauen anstrengend wird. Die Harmonie von Mia und Dion ist nicht zu 100 Prozent da, beide scheinen eher mit sich selbst zu kämpfen. Das könnte ihnen trotz toller Ballade zum Verhängnis werden.
Chancen aufs Finale: 40 %
15. Käärijä – Cha Cha Cha (Finnland)
Prognose: Was für ein Auftritt! Käärijä bringt viel Energie und Spaß auf die Bühne und dürfte der Televoting-Liebling schlechthin werden. Die Finalqualifikation ist jedenfalls keine Hürde für ihn.
Chancen aufs Finale: 100 %
Auch Deutschland Teil der Halbfinal-Show
Das erste Halbfinale wird am Dienstagabend um 21 Uhr bei One, ORF1 und SRF zwei sowie natürlich online zu sehen sein. Deutschland und die Schweiz sind stimmberechtigt, Österreich nicht. Die deutschen Vertreter Lord Of The Lost („Blood & Glitter“) werden Teil der Show sein – sie werden kurz interviewt und es wird eine Performance aus der Durchlaufprobe vom Montagabend eingespielt, die danach auch komplett online gestellt wird.
Aus dem ersten Halbfinale qualifizieren sich 10 von 15 Acts, aus dem zweiten 10 von 16. Für das Finale gesetzt sind die Big Five (Deutschland, Großbritannien, Spanien, Frankreich und Italien) sowie Vorjahressieger Ukraine. Alle Songs des Eurovision Song Contest 2023 kann man sich hier in den Studio-Versionen anhören.
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Foto: Corinne Cumming, Sarah Louise Bennett & Chloe Hashemi / EBU
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