Am Freitag steigt der deutsche ESC-Vorentscheid in Berlin. Hier sind unsere Eindrücke von den Proben und Statements einiger Acts zu ihrer Bühnenshow.
Insgesamt neun Acts werden am Freitag (22.05 Uhr) in der Show „Das Deutsche Finale“ um das ESC-Ticket kämpfen. In Berlin proben sie bereits seit einigen Tagen, am Mittwoch und Donnerstag konnte die Presse bei den Einzelproben zuschauen.
Hier sind die Eindrücke und Statements in der Reihenfolge, in der die Künstler und Künstlerinnen in der Probe am Donnerstag aufgetreten sind.
Bodine Monet („Tears Like Rain“)
Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen Garten auf der Bühne! Mitgebracht hat ihn Sängerin Bodine Monet. Zu Beginn ist sie tatsächlich zwischen Blättern versteckt, im Anschluss schwebt das Grünzeug dann über ihr und die Performance wird lebhafter – auch vier Background-Sängerinnen kommen dann hinzu.
„Ich fühle mich zuhause. Ich liebe es, in der Natur zu sein“, erklärte Bodine Monet im Gespräch mit bleistiftrocker.de ihr Bühnenbild. Zudem war sie sichtlich erfreut, endlich auf der Bühne stehen zu können. „Ich bin so glücklich, hier zu sein. Ich habe so oft davon geträumt. Und jetzt werden meine Träume wirklich wahr.“
Marie Reim („Naiv“)
„Das Thema Outfit wird sehr emotional“, hatte Marie Reim im Vorab-Interview mit bleistiftrocker.de gesagt. Jetzt wissen wir, was sie damit gemeint hat: Sie steht in dem Kleid auf der Bühne, das ihre Mutter Michelle bei ihrem ESC-Auftritt 2001 getragen hatte. Gut möglich, dass diese auch während der Performance ihrer Tochter zu sehen sein wird – in der Probe wurde zumindest ein (noch) leerer Stuhl mit ihrem Namen eingeblendet.
Auf der Bühne setzt Marie Reim auf Schlager-Glamour: Sie kommt eine Treppe hinunter und bekommt Unterstützung von vier Tänzern, die am Ende gar oberkörperfrei sind. Auch auf der Leinwand im Hintergrund wird virtuell mitgetanzt. Viel Energie und ein Ohrwurm sind hier garantiert.
Galant („Katze“)
Mit ganz viel NDW-Charme kommt das Duo Galant daher. Der Auftritt mit dem Song „Katze“ wird begleitet von zahlreichen Röhrenfernsehern im Hintergrund und einer liebevoll-minimalistischen Choreografie. Und ja, Mona und Paul bewegen sich zwischenzeitlich auch mal katzenartig über die Bühne.
Was das Duo im Vergleich zu den Proben noch ändern will: die Fingernägel! Wir dürfen also gespannt sein, was wir am Freitag zu sehen bekommen. „Die Bildschirme passen gut zum NDW-Style“, erzählten sie außerdem im Interview mit bleistiftrocker.de. „Wir finden es aber auch cool, wenn die Performance sich minimalistisch aufbaut.“ Übrigens: Galant werden von ihrem Team mit Kameras begleitet – am Ende soll eine Doku über das ESC-Abenteuer entstehen.
Floryan („Scars“)
Floryan ist als Letzter zum Kreis der Vorentscheids-Acts gestoßen – als Sieger von „Ich will zum ESC!“. Sein Auftritt ist minimalistisch, außer ein bisschen Lichtspiel im Hintergrund tut sich wenig. Damit liegt der Fokus komplett auf dem Gesang, den Floryan im Vergleich zur Clubshow vergangene Woche in den Proben noch mal verbessert hat.
„Es war schon ein Stressfaktor, aber ich habe super Leute um mich herum, die mich wahnsinnig gut unterstützt haben“, so Floryan im Gespräch mit bleistiftrocker.de zu seiner Bühnenshow, die noch schnell auf die Beine gestellt werden musste. Und überhaupt: „Ich bin deutlich entspannter als beim Finale von ‚Ich will zum ESC!‘.“
NinetyNine („Love On A Budget“)
Der einzige Act, der mit einem ganzen Band-Aufgebot kommt, ist Sänger NinetyNine. Er hat Gitarre, Bass, Schlagzeug und jede Menge Spaß auf der Bühne dabei. Highlight ist das Gitarrensolo – gemäß den Regularien natürlich nicht live, aber trotzdem sehr stimmungsvoll. Außerdem ist nun klar, dass die Bilder, die vorab vom Publikum eingefordert wurden, in seinem Hintergrund gelandet sind, was die Show umso sympathischer macht.
„Ich hoffe, dass ich mit dieser Performance möglichst vielen Leuten ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann“, so NinetyNine im Interview mit bleistiftrocker.de. Übrigens ist der Auftritt für ihn auch eine Familienangelegenheit: Sein Bruder sitzt an den Drums und außerdem sind auch Verwandte von ihm auf den Fotos auf der Leinwand zu sehen.
Isaak („Always On The Run“)
Die wohl kraftvollste Stimme im Wettbewerb gehört Isaak. Bei ihm ist auf der Bühne tatsächlich nicht viel los, er überzeugt rein mit seiner gesanglichen Leistung. Dabei hatte er eigentlich zwei Wände mit Projektionen im Bühnenbild haben wollen, die Idee wurde nach dem ersten Probendurchlauf am Mittwoch aber doch wieder verworfen. Doch auch so ist besonders der Moment, wenn die Steadicam von hinten auf die Bühne kommt und Isaak vor dem Publikum einfängt, richtig eindrücklich.
„Ich komme von der Straßenmusik und habe nicht viel Schnickschnack“, sagte Isaak im Gespräch mit bleistiftrocker.de über sein Bühnenbild und sein schlichtes Outfit. „Ich will auf der Bühne so sein wie ich bin und wie man mich auch im Supermarkt antrifft.“ Außerdem gab es von ihm noch ein deutliches Statement mit Blick auf das Ergebnis: „Mir bedeutet es sehr viel, hier zu sein. Und ich weiß, dass mich das sehr mitnehmen wird, wenn ich hier nicht weiterkomme.“
Leona („Undream You“)
Kameraschnitte? Nicht mit Leona! Der Auftritt der Sängerin ist tatsächlich ein Oneshot – eine einzige Steadicam begleitet sie volle drei Minuten lang. Das kreiert eine sehr intime Atmosphäre, die hervorragend zur verträumten Ballade „Undream You“ passt. Visuell ist es ganz wundervoll, wenn Leona in ihrem weißen Kleid im Bodennebel steht.
„Ich habe vor zwei Monaten in Berlin ein Konzert von Cigarettes After Sex gesehen. Und davon ist das ganze Bühnenbild ein bisschen inspiriert“, so Leona gegenüber bleistiftrocker.de. Zu ihrem Outfit erzählte sie: „Wir wollten irgendwas Träumerisches, was auch ein bisschen rockig ist – deshalb trage ich Doc Martens. Es hat ein bisschen was von Aschenbrödel, einem meiner Lieblingsfilme.“
Max Mutzke („Forever Strong“)
Max Mutzke setzt auf Rot: Der Rückkehrer taucht seine Bühne in genau diese Farbe. Die Leinwand hinter ihm ist in rot und schwarz gehalten, zu sehen sind Visuals sowie Silhouetten von Max selbst und Zeilen seines Songs „Forever Strong“.
Stimmlich ist der Sänger absolut on point, auch sein Outfit mit dem charakteristischen Hut bleibt hängen. Zudem ist er der Perfektionist unter den Teilnehmenden – Max Mutzke tüftelte am Donnerstag während der Proben direkt selbst mit der Regie an den Feinheiten seiner Performance.
Ryk („Oh Boy“)
Ryk ist einer der Favoriten bei „Das Deutsche Finale“ – und seine Auftritte in der Probe haben das deutlich untermauert. Er steht auf einem Podest, barfuß und in dunklem Einteiler, und singt seinen Song mal zerbrechlich und mal stark. Dazu spielt das Licht eine große Rolle, sowohl auf seinem Gesicht, also auch auf der Leinwand. Der Bodennebel tut sein Übriges.
„Mir sind nach der ersten Probe kurz die Tränen gekommen, weil ich zum ersten Mal die LED-Projektionen gesehen habe und mich das ganz schön umgehauen hat“, sagte Ryk im Gespräch mit bleistiftrocker.de. „Es wird ein ganz besonderer Moment für mich am Freitag.“ Inzwischen ist auch klar, dass er alleine auf der Bühne stehen wird – „weil der Fokus auf mich in diesem Song das Essentielle ist“.
Übrigens: Wir haben längere Versionen der Statements, die wir von den Acts eingeholt haben, zusätzlich auf unserem YouTube-Kanal als Videos veröffentlicht.
Fotos: Sonja Riegel / bleistiftrocker.de
Fotos und Videos vom ersten Probentag bei „Das Deutsche Finale 2024“