Es ist bei CD-Kritiken üblich, Künstler zu nennen, die der gerade rezensierten Musik ähnlich sind. Nicht, um herabzuwerten, sondern um dem Leser einen Eindruck geben zu können. Bei den Rivers Of England ist das allerdings schwierig, denn es fallen einem ganz viele verschiedene Namen ein.
Die Single „In Universe In Universe“ erinnert in Ansätzen an die Red Hot Chili Peppers. Rivers Of England spielen dabei mit dem Tempo. Die folgenden Songs sind etwas weniger aufregend, sie werden größtenteils ruhiger. Das ist jedoch kein Problem, denn das poppige, entspannte Gesicht steht der Band aus Bristol durchaus gut.
Um beim Spiel mit den Assoziationen zu bleiben: In den besagten ruhigeren Phasen kommen einem Künstler wie Ron Sexsmith („Underneath The Moon“) oder Sting („Waves“) in den Sinn. Hinzu kommen Country- und Folk-Elemente, die Rivers Of England in ihre Songs einstreuen.
Das alles ist schöne Musik, die man gerne hört. Zudem ist es eine charmante Idee, dass im Booklet auf einer Karte die Orte markiert sind, die die Inspirationen für die Songs geliefert haben. Das Problem liegt allerdings auf der Hand: Es fällt der Band schwer, einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Und auf Dauer freut sich kein Musiker über Bemerkungen wie „Klingt wie…“ und „Hörer kauften auch…“.
Einige unterhaltsame Randnotizen zu „Astrophysics Saved My Life“ gibt es allerdings. Denn die Promoter haben in ihrer Infomappe zu Rivers Of England einige lustige Fakten über die Band mitgeliefert: Demnach heißt ihr Tour-Bus „Ludwig“, sie mussten wegen Stromausfall beim Glastonbury mal mit Wind- und Solarenergie betrieben spielen und ein Bandmitglied musste einst ins Krankenhaus, weil es zu viel Pizza gegessen hatte. Vielleicht können sie ja wenigstens damit ihr Profil schärfen.
Albuminfos Rivers Of England – Astrophysics Saved My Life
Künstler: Rivers Of England
Albumname: Astrophysics Saved My Life
VÖ: 30.09.2016
Label: Songs & Whispers
riversofengland.com
Fotos: Robin Messer und Promo