Faber – Orpheum (Review)

Endlich wieder Livemusik! Faber hat deshalb nicht lange gefackelt und direkt ein Live-Album aufgenommen.

Faber

„Orpheum“ ist der Name der Grazer Location, in der das Konzert im Frühjahr mitgeschnitten wurde. Und Faber konnte für seine Setlist – es sind am Ende 29 Songs drauf gelandet – aus den beiden Alben „Sei ein Faber im Wind“ (2017) und „I Fucking Love My Life“ (2019) schöpfen.

Aber nicht nur seine durch diese Studio-Werke bekannten Hits wie „Alles Gute“, „So soll es sein“ oder „Generation YouPorn“ gibt es zu hören. Der Schweizer hat viele weitere Tracks aus dem Hut gezaubert.

Texte auf Italienisch und Schweizerdeutsch

„Caruso“ von Lucio Dalla habe er früher oft als Musiker auf Hochzeiten gespielt und irgendwann für einen Soundcheck wieder ausgegraben, berichtete der Sänger, als der Track als Teaser für „Orpheum“ vorab veröffentlicht wurde. „Ma tu no“ versucht sich selbst an einem italienischen Text, „De Tüfel het viel Gsichter“ ist ein Song mit schweizerdeutschen Lyrics, der in einer Session mit dem Wiener Produzenten Marco Kleebauer entstanden ist.

Und das auf Platte gebannte Live-Erlebnis ist entsprechend abwechslungsreich. Das Publikum singt mit, hört zu und gibt Energie, Faber verausgabt sich hörbar.

Einen besonderen Platz nimmt „Das Letzte“ ein, nicht zufällig als erste Single aus dem Album vorab veröffentlicht. „Lebe jeden Tag als wärst du das Letzte“, heißt es darin fröhlich. Es gibt derbe Sprache – mit ähnlichen Songs hat Faber bereits einige Kontroversen ausgelöst – zu einer hitverdächtigen Melodie.

Die Ansagen fehlen auf der Aufnahme

Zweieinhalb Stunden hat Faber an jenem Abend gespielt, die auf sechs Vinyl-Seiten gepackt wurden. 100 Minuten Set seien gesetzt, danach könne alles passieren, so seine Live-Maxime. Und eine Besonderheit gibt es bei „Orpheum“, die wahrscheinlich für Fans vor Ort und Albumhörende gleichermaßen schlau gemacht ist: „Ich habe mich entschieden, fast alle Ansagen aus der finalen Album-Version rauszunehmen. Das ist die Abmachung zwischen Publikum und Künstler, dass ein kleines Geheimnis bestehen bleibt.“ Der Live-Charakter bleibt, das Album läuft rein musikalisch aber viel flüssiger durch als manch andere Konzert-Aufnahme.

Übrigens: Dass sich Faber an jenem Abend in Graz völlig verausgabt hat, ist keine Floskel. Den nur kurz nach dem Auftritt ist er mit starken Schmerzen im Krankenhaus gelandet – Blinddarmentzündung.

 

Albuminfos Faber – Orpheum

Faber - OrpheumKünstler: Faber
Albumname: Orpheum
VÖ: 26.08.2022
Label: Vertigo Berlin
fabermusik.ch

 

Fotos: Moritz Kind und Promo

 

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