Empathie als Album-Konzept: Wrabel erwärmt mit seinem neuen Album „Based On A True Story“ die Herzen.
Der Amerikaner hat sich längst zu einer queeren Ikone aufgeschwungen – und zwar auch, weil er selbst offen schwul ist. Und sein neues Album „Based On A True Story“ überzeugt durch eben solche Offenheit und sauberes Songwriting. Sein Stil ähnelt dem von Duncan Laurence, mit dem er nicht umsonst bereits zusammengearbeitet hat.
Eine „Schulter zum Anlehnen“ soll das Album nach Aussage des Sängers sein, der damit Hoffnung verbreiten möchte. Die wir natürlich alle gut gebrauchen können. Wrabel nimmt man jederzeit ab, dass er sie selbst auch hat. Ohnehin ist durchgehend spürbar, dass er all das wirklich fühlt, worüber er beispielsweise beim poppigen „Feel It Now (Alive)“ singt.
„Just Like You“ hat ganz locker Hitpotenzial und strotzt vor Empathie. Bei „Beautiful Day“ bekommt das Klavier seinen Raum. Und „One Drink Away“ ist dann auf einmal ernst und düster und beschreibt Wrabels Kampf gegen den Alkohol.
Weiterentwicklung des Debüt-Albums
Natürlich kann man es mit so viel Umarmungen auch übertreiben – Wrabel tut das zumindest beim zu arg verbrüdernden „We Could All Use Some Help“ mit einer leicht anstrengenden „You and me, me and you, we will make it through“-Attitüde. Das verzeiht man ihm dank aufbauender Songs wie „Find It“ aber sehr gerne. Hinzu kommt seine Aufnahme von „Lost Cause“ – einem Track von P!nk, an dem er einst mitgeschrieben hatte.
„Based On A True Story“ ist eine gute Weiterentwicklung des Debüts „These Words Are All For You“ von 2021, allerdings nicht ganz taufrisch, denn viele der Songs sind in diesem Jahr bereits auf zwei EPs erschienen. Und doch ist es schön, die geballte Menschlichkeit von Wrabel noch mal auf Albumlänge serviert zu bekommen.
Albuminfos Wrabel – Based On A True Story
Künstler: Wrabel
Albumname: Based On A True Story
VÖ: 17.11.2023
Label: Big Gay Records
wrabelmusic.com
Fotos: Yazz Alali und Promo