ESC-SPECIAL: So lief der sechste Proben-Tag beim Eurovision Song Contest 2021

Der 13. Mai 2021 war der bisher längste Proben-Tag beim Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam. Neben vielen Halbfinals-Acts waren erstmals auch die Big Five sowie die Gastgeber auf der Bühne zu sehen.

Senhit, Eurovision Song Contest 2021

 

Erste Probe von Jendrik aus Deutschland mit „I Don’t Feel Hate“

Am Donnerstagnachmittag stand endlich auch der deutsche Teilnehmer Jendrik mit seinem Song „I Don’t Feel Hate“ auf der Bühne in Rotterdam. Von seinen drei Proben-Durchläufen waren zwei im Pressezentrum zu sehen. Wir haben unsere Eindrücke in einem Extra-Artikel festgehalten.

Jendrik, Eurovision Song Contest 2021

 

Erste Probe von Maneskin aus Italien mit „Zitti E Buoni“

Eine herrlich dreckige Rock-Attitüde brachten Maneskin auf die Bühne. Die Sieger des diesjährigen Sanremo-Festivals legen einen Auftritt hin, der vergessen macht, dass sämtliche Instrumente vom Band kommen. Und doch ist es vor allem Sänger Damiano David, der mit seiner Ausstrahlung und seiner kraftvollen Stimme das gewisse Etwas des Songs ausmacht – und das alles auch noch oberkörperfrei. Maneskin werden im Finale am 22. Mai auf jeden Fall herausstechen.

Maneskin, Eurovision Song Contest 2021

 

Erste Probe von Jeangu Macrooy aus den Niederlanden mit „Birth Of A New Age“

Die Gastgeber sind genauso wie die Big-Five-Länder für das Finale vorqualifiziert. Deshalb hat auch Jeangu Macrooy lange auf seine erste Probe warten müssen. Aber am Donnerstag zeigte er, wie er seine Wurzeln – er wanderte einst aus Suriname in die Niederlande ein – live in Szene setzt. Der wichtige Satz „Yu No Man Broko Mi“ („Du wirst mich nicht brechen“) tauchte mehrfach auf der Leinwand auf, sogar auch in der englischen Übersetzung. Jeangu wurde von einer Sängerin und einem Sänger unterstützt, die zu Beginn des Auftritts alle in Großaufnahme zu sehen waren und richtig stark ablieferten. Zudem kam nach einiger Zeit ein Tänzer dazu. Höhepunkt war dann eine gemeinsame Choreografie auf dem Catwalk. Ein sehr würdiger Gastgeber-Beitrag!

Jeangu Macrooy, Eurovision Song Contest 2021

 

Erste Probe von Barbara Pravi aus Frankreich mit „Voilà“

Mit Barbara Pravi aus Frankreich gab es noch eine der großen Favorit*innen zu sehen – leider für die Presse aber nur ein Mal. Dabei wirkte vieles in ihrer Performance wie beim französischen Vorentscheid. Sie stand in schwarz und schulterfrei auf der Bühne, perfekt ins Spotlight gesetzt. Der Gesang war noch nicht so nachdrücklich, wie wir es von ihr gewohnt sind. Allerdings verspricht das Ende des Auftritts sehr viel: Barbara Pravi ist dann im Close-Up zu sehen, gestikuliert passend zur Steigerung des Songs und die Kamera reiht sich in die Choreo ein und bewegt sich um sie herum. Das könnte der entscheidende Wow-Shot der Performance sein.

Barbara Pravi, Eurovision Song Contest 2021

 

Erste Probe von James Newman aus Großbritannien mit „Embers“

Großbritannien ist beim ESC immer für eine Überraschung gut – und zwar auch für eine schlechte. Nun wissen wir, dass sie uns dieses Mal mit zwei überdimensionalen Trompeten verwirren wollen, die auf der Bühne stehen. Sie sind weiß, genauso wie die vier Tänzer, die mit James Newman performen. Er selbst steht zunächst auf einem Podest, kommt allerdings auch mal herunter und bewegt sich etwas mehr, was zum Song passt und den Auftritt deutlich aufwertet. Am Ende steht er jedoch wieder oben und man ist sich nicht so richtig sicher, was uns Großbritannien damit nun sagen möchte.

James Newman, Eurovision Song Contest 2021

 

Erste Probe von Blas Canto aus Spanien mit „Voy A Quedarme“

Und zuletzt durfte dann auch Blas Canto auf der Bühne stehen. Das tat er ganz in schwarz und ganz alleine. Sein Song startete a cappella, was im ersten Moment etwas verwirrend war. Dann setzte aber doch noch Playback ein und irgendwann hing ein riesengroßer Mond über ihm. Den bedächtig-dramatischen Vibe des Songs fing dieses Bühnenbild ein, allerdings passierte insgesamt dann doch zu wenig und auch der Gesang kann noch etwas besser werden.

Blas Canto, Eurovision Song Contest 2021

 

Außerdem standen bei der heutigen Probe Senhit (San Marino), Uku Suviste (Estland), Benny Cristo (Tschechien), Stefania (Griechenland), Vincent Bueno (Österreich), Rafal (Polen), Natalia Gordienko (Moldau), Dadi Freyr (Island) und Hurricane (Serbien) auf der Bühne. Bei ihnen war es jedoch jeweils schon die zweite Proben-Session.

Die wichtigsten News des Tages deshalb in Ticker-Form:

 

+++ Erleichterung beim Team Ukraine +++

Nachdem Sängerin Kateryna Pavlenko von Go_A gestern die Probe verpasst und sich einem Coronatest unterzogen hatte, folgte heute die Entwarnung: Der PCR-Test war negativ, Kateryna kann zurück zu ihren Band-Kollegen. Und der Eurovision Song Contest 2021 bleibt vorerst von Coronafällen verschont.

 

+++ Das Rätsel um Flo Rida +++

Senhit heizt die Spekulationen um einen möglichen Auftritt von Flo Rida in ihrer Performance zu „Adrenalina“ weiter an. Zwar stand erneut ein anderer Rapper mit ihr auf der Bühne und übernahm seinen Part, sie selbst hatte jedoch ihre Krone, mit der sie zu Beginn des Auftritts zu sehen ist, mit Bildern und Stickern von Flo Rida beklebt. Außerdem rief sie der Halle mitten in der Performance „Rotterdam, are you ready to Flo Rida with me?“ entgegen. In der Pressekonferenz blieb sie bei ihrer vagen Aussage von neulich: „Lasst es uns gemeinsam herausfinden, ob er kommen wird.“

 

+++ Rafal’s on fire, your camera is terrified +++

Nachdem es bei der ersten Probe von Rafal mit „The Ride“ (hier im ausführlichen Interview mit bleistiftrocker.de) noch gehakt hatte, schien er sich am Donnerstag auf der Bühne deutlich wohler zu fühlen. Auch der Gesang war stark verbessert. Nur der letzte Durchlauf, in dem traditionell die für die Liveshow geplante Pyrotechnik zum Einsatz kommt, irritierte: Zwar passte der Bodennebel hervorragend zum Disco-Vibe des Songs, die Feuerfontänen wirkten dagegen etwas fehl am Platz – vor allem, als sie in den Kameraeinstellungen zum Ende den Sänger entweder verdeckten oder es aussah, als sei er in Brand gesteckt worden. Ob das für den Liveauftritt im Halbfinale so bleiben soll, ist nicht bekannt. Genau diese Aufnahmen wurden vom offiziellen Kanal allerdings als exklusives Material auf YouTube gezeigt.

 

+++ Destiny in neuem Outfit +++

Nachdem Destiny, die zum engeren Favoritenkreis gehört, in ihrer ersten Probe noch in pink zu sehen war, wechselte sie zur zweiten Probe ihr Outfit: Nun trägt sie (wie so viele andere in diesem Jahr) silber, ihre Crew bleibt allerdings bei pink. Ihrem selbstbewussten Auftritt tut das alles ohnehin keinen Abbruch. Zudem hat sie ohne Frage eine der stärksten Stimmen im Wettbewerb.

 

+++ Barbara Schöneberger verkündet die deutschen Punkte +++

Auch in diesem Jahr wird Barbara Schöneberger wieder die deutschen Punkte beim ESC-Finale verkünden. Das meldete der NDR am heutigen Donnerstag. Damit wird die Entertainerin zum sechsten Mal hintereinander die „12 points“ aus Deutschland vergeben.

 

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Foto: EBU / Thomas Hanses

 

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