Malik Harris überzeugt in der Hitze des Mainzer Clubs Schon Schön, ist einer solch kleinen Location aber eigentlich bereits entwachsen.
„I’m not afraid to be a dreamer“, singt Malik Harris. Nach dem Song „Dreamer“ ist auch seine aktuelle Clubtour benannt. Erträumt hat sich der Sänger sicherlich, dass er einen kleinen Club wie das Schon Schön in Mainz ausverkauft und alle Konzertbesucher*innen locker um den Finger wickelt – seine Dankbarkeit dafür drückt er trotzdem immer wieder aus.
„Dreamer“ ist dann auch der Song, mit der das gut 90-minütige Set an jenem Samstagabend startet. Es ist eng und stickig, auch der Künstler selbst ist nach nur wenigen Momenten komplett durchgeschwitzt. Spaß haben aber trotzdem alle.
Arbeiter und Entertainer
Sicherheitshalber erklärt Malik Harris während des Konzerts, was er da auf der Bühne macht: Er baut sich per Loop-Station verschiedene Elemente zusammen und klingt dadurch wie eine Band, auch wenn er alleine auftritt. Obwohl das gerne mal kompliziert werden kann und durchaus Konzentration erfordert, verliert der Sänger sein Publikum zu keinem Zeitpunkt, lässt alles leicht aussehen und ist einfach ein toller Entertainer.
Die Gäste im Schon Schön sollen immer wieder mitklatschen, tanzen oder simple Zeilen im Chor singen – und nehmen das dankbar an. Die aktuelle Single „Up“, die Malik Harris für seine Mutter geschrieben hat, wird spontan einem anwesenden Paar gewidmet, das nach eigener Aussage den Hochzeitstag auf dem Konzert verbringt. Mit „Sticks & Stones“ gibt es auch noch einen ganz neuen Song zu hören, der Ende September offiziell erscheinen soll.
ESC-Song „Rockstars“ wird gefeiert
Während Songs wie „Dance“ oder „Time For Wonder“ im regulären Set zu finden sind, hebt sich Malik Harris seine größten Hits für die Zugabe auf. Die erste ist „Rockstars“, mit dem er 2022 für Deutschland beim ESC angetreten war. Dass ein letzter Platz im Eurovision-Finale nicht viel über Qualität aussagen muss, ist bekannt. In Mainz wird der Track jedenfalls gefeiert und der Sänger hat damit nicht umsonst dutzende Millionen Streams und inzwischen auch Gold-Status erreicht hat.
Eine Darbietung mitten im Publikum sowie „Say The Name“ beschließen den schweißtreibenden Abend. Der Abschluss des ersten Tourabschnitts ist Malik Harris gut gelungen, er hinterlässt ein begeistertes Publikum. Dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass ein Club wie das Schon Schön für den Mann aus Bayern inzwischen etwas zu klein ist. Es muss ja nicht direkt ein Headliner-Gig auf der Zitadelle sein, wo er im Juli Support für Calum Scott gespielt hat. Aber die Halle auf der nächsten Tour dürfte mit Sicherheit eine größere sein.
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Foto: Anna Maria Boshnakova
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