Malonda thematisiert in ihrer neuen Single deutschen Rassismus. Im Musikvideo hat auch die Polizei einen vielsagenden Gastauftritt.
„Deutschungshoheit“ heißt der Track und nein, das ist natürlich kein Schreibfehler, sondern volle Absicht. Denn gemeinsam mit den Featuregästen Roger Rekless und Melane wird „Deutschungshoheit“ eine wütende Abrechnung mit deutschem Rassismus und eine Hymne für den Schwarzen Widerstand.
„Diese Deutschen möchte ich weinen sehen“
„Song und Video sind eine Auseinandersetzung mit dem Land, in dem ich geboren und aufgewachsen bin, das mich nicht will und so tut, als gäbe es mich nicht. Das Land, das mir eine Heimat sein sollte, aber es nicht ist“, sagt Achan Malonda. „Ich höre dabei in meinem Kopf die ignorante deutsche Person, die es besser weiß, die sagt, dass es nicht so schlimm ist, dass es nur Einzelfälle sind und die Polizei auf meiner Seite ist, dass ich spalte, wenn ich über race rede. Diese Person hat die Deutschungshoheit. Diese Deutschen möchte ich weinen sehen, so wie ich als Schwarze Deutsche weinen muss.“
Das Video wurde in Berlin an Schauplätzen des Schwarzen Widerstands gedreht. Bezeichnend: Während der Aufnahmen gab es einen Konflikt mit der Polizei, die den öffentlichen Transport von Bananen in einer Schubkarre „while black“ offenbar verdächtig fand. Die Szenen wurden im Video verwendet. „Weil sie nicht wissen, dass ein Polizist für mich und für sie was anderes ist“, heißt es passend dazu im Songtext.
Malonda wird Anfang 2023 ihr Album „Mein Herz ist ein dunkler Kontinent“ veröffentlichen. Daraus war unter anderem bereits im Sommer der Track „Disco im Kopf“ zu hören. 2019 war die EP „Mondin“ erschienen. 2021 veröffentlichte die Sängerin ihren Song „Feuerfrau“ neu, um eine problematische Formulierung aus den Lyrics zu entfernen.
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Foto: Oumou Aidara