Almost Charlie ist eine bemerkenswerte Band. Besser gesagt eine Kollaboration von einem Berliner Musiker mit einem amerikanischen Kollegen. Und auch auf dem neuen Album „A Different Kind Of Here“ funktioniert dieses Modell hervorragend.
Vergleiche zu den Beatles sind nicht neu, sondern hatten sich vor allem schon beim Vorgänger-Album „Tomorrow’s Yesterday“ verfestigt. Im neuen Pressetext ist dieser Verweis natürlich auch wieder dabei. Allerdings fällt auf, dass viele Tracks von „A Different Kind Of Here“ auch Ähnlichkeiten zur Musik des großartigen Elliott Smith aufweisen.
„Shadow Boy“ zum Beispiel, der erste Song des Albums, der direkt auch der beste der zwölf Tracks ist. Sänger Dirk Homuth, der Berliner, und Lyriker Charlie Mason, der Amerikaner, erschaffen eine wunderschöne, melancholische Stimmung.
So geht es auch direkt weiter, „Ambivalent“ wird von Streichern umschmeichelt, die Lyrics des Songs stehen aber dennoch im Vordergrund. Bei dieser herrlichen, getragenen Stimmung bleibt es allerdings nicht.
„The Sadness Of The Snow That Falls In May“ ist aufgeweckt und cool, was Almost Charlie nicht ganz so gut steht wie die Melancholie. Das sei an dieser Stelle aber schon alleine wegen des genialen Songtitels verziehen.
Im Mittelteil verfällt das Album wieder in ruhigere Stimmung und wird mitunter etwas eintönig, verliert dabei aber nie seine Strahlkraft. Richtig starke Momente heben sich Homuth und Mason bis zum Ende auf, wenn mit „Gold“ einer der stärksten Songs des Albums mit einem tollen Groove und positiven Untertönen daherkommt. „I’ll Still Be Missing You“ bringt das Werk dann mit Bläsern zu einem würdigen Abschluss.
Insgesamt haben Almost Charlie mit „A Different Kind Of Here“ ein weiteres starkes Album geschaffen, das trotz der prominenten Referenzen sehr eigenständig klingt. Eine starke deutsch-amerikanische Co-Produktion.
Albuminfos Almost Charlie – A Different Kind Of Here
Künstler: Almost Charlie
Albumname: A Different Kind Of Here
VÖ: 16.06.2017
Label: Words On Music
almostcharlie.com
Fotos: Promo