Wir liefern Eindrücke vom fünften Tag der Proben zum Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam. Mit dabei unter anderem: The Roop (Litauen), Manizha (Russland), Lesley Roy (Irland), TIX (Norwegen), Hooverphonic (Belgien) und Go_A (Ukraine).
Da wir bereits alle Proben der Halbfinal-Teilnehmer in der ersten Runde gesehen und analysiert haben, gehen wir ab jetzt in Ticker-Form auf die wichtigsten Ereignisse des Tages ein.
+++ Schrecksekunde für die Ukraine +++
Ein Pressestatement sorgte am Nachmittag für Aufregung: Kateryna Pavlenko, Sängerin der Band Go_A, hatte sich für die zweite Probe der Band abgemeldet. Da sie sich am Morgen unwohl gefühlt hatte, griff das Sicherheitsprotokoll der Veranstaltung und sie musste zum PCR-Test. Die ukrainische Delegation erwarte das Ergebnis innerhalb der kommenden 24 Stunden, wie es in der Pressekonferenz am frühen Abend hieß. Bei der Probe sprang eine Ersatzsängerin ein, damit die Band ihre heutigen 20 Minuten auf der Bühne trotzdem nutzen konnte.
+++ The Roop sorgen als Opener für Spaß +++
Nachdem die Übertragung ihrer ersten Probe noch hakte, waren The Roop dieses Mal deutlich besser zu verfolgen. Wie bei allen anderen, die zum zweiten Mal auf der Bühne standen, gab es dieses Mal alle Durchläufe im digitalen Pressezentrum zu sehen. Wir wissen jetzt also auch, dass sich die Band gegen Ende des Songs den Spaß macht, nach der Steady Cam zu greifen und damit sozusagen mit allen Zusehenden vor dem Fernseher eine Runde tanzen. Welch ein starker Act zur Eröffnung des ersten Halbfinals!
+++ Russland legt stark nach +++
Nachdem Manizha aus Russland bereits in ihren ersten Proben positiv aufgefallen war, unterstrich sie das am Mittwoch erneut. Die Sängerin wirkte mit ihrem Song „Russian Woman“ noch mal eine Spur selbstbewusster, auf der LED-Wand hinter ihr wurden weitere starke Botschaften wie „Be Unstoppable“ eingeblendet. Weitere Sympathiepunkte verdiente sie sich dadurch, dass sie zu Beginn ihrer Pressekonferenz zunächst den Opfern des Amoklaufs von Kasan gedachte.
+++ Belgien in seiner eigenen Liga +++
Ähnlich perfekt wie der russische Auftritt wirkte auch das, was Hooverphonic auf die Bühne brachten. Zur ersten Probe gab es kaum sichtbare Änderungen, die Inszenierung mit Sängerin Geike in der Mitte ist ausgetüftelt, stimmig und ein echter Hingucker. Eine Performance, die man so schon im TV übertragen könnte, während andere Nationen teilweise noch viel herumprobieren. Und musikalisch sind Hooverphonic ohnehin eine Klasse für sich.
+++ Endlich Feuer für Aserbaidschan +++
Das Land des Feuers tut endlich etwas für seinen Ruf: Efendi aus Aserbaidschan hat Pyrotechnik für ihren Auftritt bekommen. Die gibt es übrigens immer nur im letzten Proben-Durchlauf auf der Bühne zu sehen. Und zum Ende von „Mata Hari“ schießen dann tatsächlich Feuer-Fontänen in die Luft. Das tut dem ansonsten unspektakulären Geschehen sichtbar gut.
+++ Und endlich Eindrücke von Irland +++
Nachdem Lesley Roy am Samstag noch Probleme mit ihrem Bühnenbild hatte und so nur ein Durchlauf in das Pressezentrum übertragen werden konnte, gab es nun endlich mehr von ihr zu sehen. Die durchaus komplizierte Choreo fügt sich auch immer besser zusammen. Allerdings wirkt sie etwas zu kompliziert, zudem verlässt die Sängerin diese Kulisse im Laufe des Songs und fällt damit quasi aus der Rolle, weil sie auf einmal auf der richtigen Bühne steht. Auch der Gesang ist leider noch ausbaufähig.
+++ TIX spielt den Verliebten +++
Auf der Bühne blieb TIX dem treu, was wir im MGP und der erste Probe von ihm gesehen haben. Dafür hat er sich aber etwas anderes in den Kopf gesetzt: Er möchte die aserbaidschanische Sängerin Efendi beeindrucken und umgarnt sie online, unter anderem mit einer Darbietung von „Ja Ja Ding Dong“. Die Angebetete antwortete am Mittwoch ihrerseits mit einer speziell für TIX getexteten Version von KEiiNOs „Spirit In The Sky“. Der Beginn einer Lovestory?
+++ Erste Probe für Jendrik steht bevor +++
Die deutsche Delegation ist inzwischen ebenfalls in Rotterdam angekommen. Am morgigen Donnerstag geht es für Jendrik erstmals auf die Bühne, um 16.15 Uhr steht für ihn der erste Probendurchgang auf dem Programm. Danach wird er noch in einem Meet & Greet mit der Presse zu sehen sein. Übrigens: Kommentator Peter Urban ist nicht mit in den Niederlanden, sondern wird in diesem Jahr auf eigenen Wunsch von Hamburg aus kommentieren, wie der NDR bekanntgab.
+++ Rafal aus Polen im Interview +++
Bereits am Dienstagnachmittag haben wir uns ausführlich mit dem polnischen Sänger Rafal unterhalten. Zugeschaltet per Zoom aus seinem Hotelzimmer in Rotterdam hat er uns unter anderem von seiner ersten Probe, seinen Sonnenbrillen und seiner Verletzung aus Wrestling-Zeiten erzählt. Die drei Standard-Fragen sind samt kleinem Video-Eindruck bereits online, das lange Interview folgt am morgigen Donnerstag.
Das erste Halbfinale des ESC 2021 in Rotterdam findet am 18. Mai statt, das zweite Halbfinale zwei Tage später. Am 22. Mai steigt dann das große Finale.
Alle Songs des Eurovision Song Contest 2021 gibt es hier. Ausführliche Steckbriefe aller Acts sind hier zu finden.
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Foto: EBU / Andreas Putting