Österreich mit „Wasted Love“ plötzlich ESC-Favorit

Kann Österreich den Eurovision Song Contest 2025 gewinnen? In den Wetten ist „Wasted Love“ von JJ inzwischen ganz vorne dabei.

JJ, Österreich, Eurovision Song Contest 2025

Seit dem vergangenen Donnerstag ist Österreichs Beitrag für den Eurovision Song Contest 2025 veröffentlicht – JJ wird in Basel „Wasted Love“ singen. Der Track schlägt jetzt schon hohe Wellen: Am Wochenende hat er zwischenzeitlich gar Platz eins der Wetten erobert.

Dreikampf zwischen Österreich, Finnland und Schweden?

In den Tagen nach dem Release hatte sich JJ langsam zum Favoriten aufgeschwungen. Nach dem überraschenden Ergebnis des Melodifestivalen am Samstagabend, bei dem Mans Zelmerlöw mit „Revolution“ nicht zum schwedischen ESC-Beitrag gewählt wurde, ließ Österreich bei den Buchmachern kurzzeitig auch Schweden hinter sich. Aktuell liegt das skandinavische Land, das in letzten Jahren so erfolgreich wie kein anderer Teilnehmer war, wieder knapp vorn.

In der „Eurovision Scoreboard“-App, in der Fans aus der ganzen Welt ihr Ranking der bisher bekannten Song des ESC-Jahrgangs erstellen können, liefert sich Österreich seit einigen Tagen ein Duell mit Finnland (Erika Vikman – „Ich komme“) um die Spitze. Repräsentativ ist das aber natürlich nicht.

JJ im ausführlichen „Merci, Chérie“-Interview

JJ selbst lässt der Hype noch kalt. „Ich will einfach nur die Zeit genießen“, sagte er im Gespräch mit dem Podcast „Merci, Chérie“ – das wurde allerdings kurz vor Erscheinen von „Wasted Love“ aufgezeichnet. „Ein Sieg für Österreich wäre schon sehr schön“, so JJ schon damals.

Das gesamte Gespräch mit JJ beim Podcast „Merci, Chérie“, an dem auch bleistiftrocker.de-Chefredakteurin Sonja Riegel mitwirkt, kann man hier anhören:

ORF-Scouts glauben an Siegchancen

Auch bei den Verantwortlichen des ORF löst der diesjährige Beitrag durchaus Euphorie aus. „Wir sind extrem glücklich, weil das Gesamtpaket einfach hundertprozentig stimmt“, sagte Scout Eberhard Forcher am Rande der Songpräsentation in Wien im Gespräch mit „Merci, Chérie“. „So einen Sänger hätten wir uns die letzten Jahre manchmal gewünscht in der Qualität.“

Kein Wunder, dass Johannes Pietsch, wie JJ mit bürgerlichem Namen heißt, bei der internen Auswahl die Nase vorn hatte. Zumal er nach Informationen von bleistiftrocker.de in den Auditions der internen Auswahl durch starken Live-Gesang überzeugte.

Ist er wirklich ein Kandidat für den Sieg in Basel? „Ich finde ja“, so Forchers Kollege Peter Schreiber. „Der Song hat was, was bis jetzt fehlt in diesem Jahr, nämlich irgendwas, was einen wirklich berührt.“

 

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Teya schrieb „Wasted Love“ gemeinsam mit JJ

Großen Anteil an „Wasted Love“ hat auch eine ehemalige österreichische ESC-Teilnehmerin: Teya, die 2023 mit Salena und dem Song „Who The Hell Is Edgar?“ den 15. Platz belegte, schrieb den Track gemeinsam mit JJ. „JJ hat sich gemeldet bei mir und hat mich gefragt, ob ich einen Eurovision-Song für ihn schreiben kann“, berichtete sie. „Und ich dachte mir so: weiß ich nicht. Ich habe Oper noch nie gemacht, aber ich bin sehr gespannt, lass mal ausprobieren. Und dann hat es einfach funktioniert.“

 

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Tatsächlich ist „Wasted Love“ durchaus wie ein Popsong aufgebaut, JJ wechselt allerdings immer wieder ins Falsett – er ist Countertenor. Diese Farbe dürfte seinen Song beim ESC in Basel von allen anderen abheben und auch für viele Jurypunkte sorgen.

Zum jetzigen Zeitpunkt haben fast alle Länder ihren Beitrag für den Eurovision Song Contest 2025 präsentiert. In den kommenden Tagen wird noch die Enthüllung des Acts aus Georgien erwartet, zudem werden Frankreich und Zypern ihre Songs veröffentlichen. Vor allem Frankreich ist in besagten Wetten aktuell aussichtsreich platziert, sodass der Beitrag mit Spannung erwartet wird.

So oder so ist aber jetzt schon klar, dass Österreich als Mitfavorit nach Basel reisen wird – und dass JJ mit „Wasted Love“ wirklich Großes gelingen könnte.

Conchita Wurst und Udo Jürgens gewannen für Österreich

Gewonnen hat Österreich zuletzt 2014 mit Conchita Wurst („Rise Like A Phoenix“). Zuvor war Udo Jürgens 1966 mit „Merci, Chérie“ für das Land erfolgreich. Im vergangenen Jahr qualifizierte sich Kaleen mit „We Will Rave“ für das Finale, dort wurde es allerdings nur der vorletzte Platz.

 

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Foto: Pavla Hartmanová

 

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