ALBUM-REVIEW: Bernhoft – Solidarity Breaks

Jarle Bernhoft ist der Senkrechtstarter der norwegischen Musikszene. Sein zweites Album „Solidarity Breaks“ hielt sich im Sommer wochenlang in den oberen Regionen der Charts. Was ist dran an dem Multiinstrumentalisten mit der Nerd-Brille und der Iro-Frisur?

Bernhoft - Solidarity BreaksEine ganze Menge! Zumindest beherrscht Bernhoft viele Musikstile, die er auf „Solidarity Breaks“ auch alle auslebt. Ganz untypisch für einen Norweger stehen dabei Funk, Pop oder auch mal HipHop („C’mon Talk“) im Vordergrund.

Mit dem Tanzflächen-tauglichen „Sing Hello & Some More“ geht es gleich gut gelaunt zur Sache. „Choices“ hat dann eher Boygroup-Charme und auch sonst ist wenig Tiefgründiges geboten, viel mehr ist es funky und dreckig („Prophet“).

Der 35-jährige Norweger sprüht dabei nur so vor Energie und gibt den Spaß an der Musik nahtlos an die Zuhörer weiter. Auf Dauer ist es jedoch anstrengend, seiner mitunter sehr hohen Tonlage zuzuhören. Und auch das Tears-For-Fears-Cover „Shout“ ist zwar extravagant, aber doch verzichtbar.

Wenn Bernhoft es dann auch noch mit langsamen Nummern à la „Stay With Me“ und „Space In My Heart“ versucht, ist das Album endgültig stilistisch zerfahren. Der Mann besitzt einfach viele Talente – zu viele, um daraus ein homogenes Werk zu schaffen. Unterhaltsam ist „Solidarity Breaks“ aber auf jeden Fall.

Trackliste:

01. Sing Hello & Some More
02. Choices
03. Stay With Me
04. Good Intentions
05. C’mon Talk
06. A Bad Place To Reside
07. Control
08. Space In My Heart
09. Prophet
10. Shout
11. Buzz Aldrin

Label: Warner Music
VÖ: 08.07.2011
Format: CD
Bewertung: 4/6
facebook.com/jarlebernhoft

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 12. Dezember 2011.)