ALBUM-REVIEW: Grapell – Crier

Ihre EP „Love Chamber“ hat 2016 in den Streaming-Portalen eingeschlagen, nun versuchen es Grapell erstmals auch auf Album-Länge. „Crier“ ist ihr spannendes Debüt.

Grapell

Nur neun Stücke sind drauf, viele von ihnen sind deutlich länger als ein konventioneller Popsong. Und auch sonst hält sich das schwedische Duo nicht damit auf, massentauglich zu sein.

Bereits der Einstieg ist mit dem Titeltrack reichlich komplex. Er beginnt mit Vogelgezwitscher, handelt – wie der Name schon sagt – vom Weinen und hat dennoch etwas Hoffnungsvolles, das durch die Musik transportiert wird.

Dieses Stilmittel wird häufiger verwendet, auch bei der Single „No Longer Free“. Der Gesang ist schwer, die Begleitmusik dagegen leichtfüßig. Schließlich bekommt sie sogar einen Bigband-Sound.

Auf der Ballade „We Can Only Blame Ourselves“ drehen Emil Erstrand und Nils Nygårdh das Prinzip mal um und schon funktioniert das ganze Gebilde nicht mehr so gut – was auch am unangenehm hohen Gesang liegt.

Allerdings überwiegen die guten Momente auf „Crier“. Zwar schwingt immer Wehmut mit, aber die Songs sind nie hoffnungslos, der Sound strahlt immer Wärme aus. Und das ist in diesen kalten Zeit doch viel wert, auch wenn es vielleicht nicht millionenfach gestreamt wird.

 

Albuminfos Grapell – Crier

Grapell - CrierKünstler: Grapell
Albumname: Crier
VÖ: 03.11.2017
Label: Strangers Candy
grapell.com

 

Fotos: Sofie Casserlov und Promo