ALBUM-REVIEW: The Thermals – We Disappear

“Drunken Sing-alongs When You’re Sad”, schreibt Komiker Kurt Braunohler über das neue Album „We Disappear“ von The Thermals. Und trifft es damit so gut, dass sich eine Rezension fast erübrigt. Wir versuchen es trotzdem.

The Thermals

Der typische Indie-Sound des Trios aus Portland ist natürlich geblieben, auf dem neuen Album ist er aber vielschichtiger als zuvor. So schleicht sich auch immer wieder das Thema Tod ein, „The Great Dying“ ist schwermütig und dennoch schön. Besonders wird der Track auch dadurch, dass er mit einem Gitarrengewitter endet.

Zwischendurch arbeiten sich The Thermals immer wieder am digitalen Leben der heutigen Gesellschaft ab. Daran angelehnt ist auch der Albumtitel „We Disappear“ – Menschen, die auf Facebook, Twitter und Co. etwas hinterlassen wollen, um nicht eines Tages einfach zu verschwinden, ohne Spuren hinterlassen zu haben.

Wem all das zu kompliziert und verkopft ist, der wird auf dem Album aber natürlich auch fündig. Der Großteil der Songs ist tanzbar und wird dabei von Gitarren angetrieben. „Hey You“ ist so einer, der den Zuhörer ganz direkt anschreit und auf die Tanzfläche treibt. „Thinking Of You“ und „Always Never Be“ sind musikalisch und textlich ebenfalls leicht verdaulich.

Allerdings endet das Album, das erneut von Chris Walla produziert wurde, mit einer Überraschung: Dem für Thermals-Verhältnisse unglaublich langen „Years In A Day“, das „We Disappear“ melancholisch, aber eben auch irgendwie versöhnlich ausklingen lässt.

Um am Ende noch mal Braunohler zum neuen Werk der Thermals zu zitieren: „It walks that fine line between truth and lies, between death and life, between depression and joy – all the while recognizing that one cannot exist without the other.” Amen.

 

The Thermals - We DisappearKünstler: The Thermals
Albumname: We Disappear
VÖ: 25.03.2016
Label: Saddle Creek
thethermals.com

 

Fotos: Jason Quigley und Promo