ESC-SPECIAL: Unsere Prognose zum Eurovision Song Contest 2021 im Check

Der Eurovision Song Contest 2021 ist Geschichte, Italien den Sieg davongetragen. Wir hatten uns vorab in unserer Prognose zum Teil weit aus dem Fenster gelehnt. Grund genug, sie nun mit dem Ergebnis abzugleichen.

Maneskin

 

01. Elena Tsagrinou – El Diablo (Zypern)

Elena Tsagrinou, Eurovision Song Contest 2021

Prognose: Feuriger und tanzbarer Auftakt im Lady-Gaga-Style. Ein guter Showstarter, der sich am Ende im vorderen Mittelfeld einfinden dürfte.

Ergebnis: Das „vordere“ müssen wir streichen – es wurde nur Platz 16.

 

02. Anxhela Peristeri – Karma (Albanien)

Anxhela Peristeri

Prognose: Eine unspektakuläre Balkan-Ballade, aus der Anxhela Peristeri sehr viel macht. Für sie dürfte es dennoch eher ein Platz in der unteren Hälfte werden.

Ergebnis: Es ist tatsächlich die untere Hälfte geworden, nämlich Platz 21.

 

03. Eden Alene – Set Me Free (Israel)

Eden Alene

Prognose: Eine tanzbare Popnummer, die zudem den höchsten Ton des Abends liefert. Wird mit den vorderen Plätzen aber nichts zutun haben.

Ergebnis: Hatte sie auch nicht – Platz 17 für Israel.

 

04. Hooverphonic – The Wrong Place (Belgien)

Hooverphonic

Prognose: Qualitativ einer der besten Beiträge des Finals. Wenn das nicht nur die Jurys, sondern auch die TV-Zuschauer*innen zu schätzen wissen, geht es zumindest ins Mittelfeld.

Ergebnis: Und genau an den TV-Zuschauer*innen lag es, dass Hooverphonic nicht besser abgeschnitten haben. Nur drei Televote-Punkte verhinderten ein besseres Ergebnis, am Ende stand Platz 19.

 

05. Manizha – Russian Woman  (Russland)

Manizha

Prognose: Manizha kommt mit einer starken Botschaft und viel Charisma. Das sollte sie unter die ersten Zehn bringen.

Ergebnis: Das war knapp, aber unsere Prognose ist auch hier eingetroffen – Platz 9 für Manizha.

 

06. Destiny – Je Me Casse (Malta)

Destiny

Prognose: Eine der großen Favoritinnen, die in Rotterdam immer auf den Punkt abgeliefert hat. Ihre Startnummer ist eher undankbar, aber sie wird dennoch sehr weit vorne landen.

Ergebnis: Die Jurys honorierten Destinys Auftritt, die Zuschauer*innen leider weniger. Platz 7 ist dennoch respektabel.

 

07. The Black Mamba – Love Is On Our Side  (Portugal)

The Black Mamba, Eurovision Song Contest 2021

Prognose: Ähnlich wie Belgien eine Performance, die musikalisch wundervoll ist, aber gegen die vielen bunten Pyro-Massaker der anderen Acts ankämpft. Schon der Finaleinzug war ein Erfolg, alles andere ist nun Bonus.

Ergebnis: Und es wurde ein sehr schöner Bonus – Portugal kam, vor allem dank vieler Jury-Punkte, bis auf Platz 12.

 

08. Hurricane – Loco Loco (Serbien)

Hurricane

Prognose: Hurricane verpassen dem Abend einen Energieschub. Der wird sie irgendwo ins Mittelfeld spülen.

Ergebnis: Platz 15, das nennen wir wirklich Mittelfeld.

 

09. James Newman Embers (Großbritannien)

James Newman, Eurovision Song Contest 2021

Prognose: Ach, Großbritannien, was ist nur los? Die großen Trompeten wirken wie eine Parodie, der Sound ist uninspiriert. Leider ein Kandidat für den letzten Platz.

Ergebnis: Und diesen letzten Platz hat sich James Newman dann auch geholt. Und nicht nur das, sondern auch die Höchststrafe mit 0 Punkten in der Gesamtwertung.

 

10. Stefania – Last Dance (Griechenland)

Stefania

Prognose: Der witzige, aber auch leicht trashige Greenscreen-Auftritt hat sie ins Finale gebracht, aber allzu weit nach vorne wird es mit dieser Performance nicht gehen.

Ergebnis: Überraschend ist es doch eine recht gute Platzierung geworden, nämlich Platz 10.

 

11. Gjon’s Tears – Tout l’Univers (Schweiz)

Gjon's Tears, Eurovision Song Contest 2021

Prognose: Der wahrscheinlich stärkste Sänger des Abends. Wenn seine kunstvolle Performance auch von den TV-Zuschauer*innen verstanden wird, dürfte er sein persönliches Ziel Top 5 locker erreichen – und wer weiß was noch.

Ergebnis: Er hat sein persönliches Ziel erreicht – und nicht nur das! Gjon gewann die Jurywertung und war auch bei den Stimmen der Zuschauer*innen gut dabei. Am Ende stand Platz 3.

 

12. Dadi Freyr – 10 Years (Island)

Dadi Freyr

Prognose: Es ist traurig, dass Dadi und seine Band wegen eines Coronafalls nur mit eingespieltem Proben-Video zu sehen sein werden. Den herrlichen Nerd-Charme versprühen sie damit allerdings auch. Mit einem Sieg, wie er im vergangenen Jahr wahrscheinlich gewesen wäre, ist aber nicht zu rechnen.

Ergebnis: Mit dem Sieg hatte Dadi tatsächlich nichts zu tun, sicherte sich aber einen sehr guten vierten Platz.

 

13. Blas Canto – Voy a quedarme (Spanien)

Blas Canto, Eurovision Song Contest 2021

Prognose: Spanien hatte in den vergangenen Jahren Probleme, sich gute Platzierungen zu erkämpfen. Das wird auch in diesem Jahr nicht anders sein. Blas Canto gibt alles, ist gesanglich aber nicht immer sicher. Von seiner Performance wird wohl nur der aufblasbare Mond in Erinnerung bleiben.

Ergebnis: Und so war es dann auch – Platz 24 für Spanien, inklusive null Punkten im Televoting.

 

14. Natalia Gordienko – Sugar (Moldau)

Natalia Gordienko, Eurovision Song Contest 2021

Prognose: Es ist eines der größten Rätsel des diesjährigen ESC, wie es dieser Beitrag ins Finale schaffen konnte. Alles ist eine Spur zu sexy und uninspiriert, sodass am Samstag keine allzu gute Platzierung dabei herauskommen wird.

Ergebnis: Natalia Gordienko ließ während der Live-Performance zwar sogar das Mikro fallen, aber auch das hinderte die Zuschauer*innen nicht, ihr Stimmen zu geben und sie damit auf Platz 13 zu spülen.

 

15. Jendrik – I Don’t Feel Hate (Deutschland)

Jendrik, Eurovision Song Contest 2021

Prognose: Bei den Jurys dürfte Jendrik mit seinem seichten Song und seinem leicht chaotischen Auftritt nicht viel ausrichten können. Deutschland muss auf Stimmen der Zuschauer*innen hoffen, um nicht allzu weit hinten zu landen.

Ergebnis: Und genau diese Televotes kamen nicht. 3 Punkte von der Jury, keine Punkte von den Zuschauer*innen – der vorletzte Platz für Jendrik und eine weitere ESC-Enttäuschung für Deutschland.

 

16. Blind Channel – Dark Side (Finnland)

Blind Channel

Prognose: Blind Channel reißen mit ihrem Rocksound die Hütte ab. Das dürften vor allem die Televoters honorieren und ihnen ein gutes Ergebnis bescheren.

Ergebnis: Und auch diese Vorhersage traf ein – Platz 6 für die rockigen Finnen!

 

17. Victoria – Growing Up Is Getting Old (Bulgarien)

Victoria, Eurovision Song Contest 2021

Prognose: Eine berührende Performance, Inszenierung und Gesang stimmen. Es wird ein vorderer Platz – allerdings nicht ganz vorne.

Ergebnis: Platz 11 wurde es am Ende – vermutlich eine kleine Enttäuschung für Victoria.

 

18. The Roop – Discoteque (Litauen)

The Roop, Eurovision Song Contets 2021

Prognose: Ein Fan-Favourite, der am Samstagabend um die Gunst aller anderen außerhalb der ESC-Bubble kämpfen muss. Dann wird sich entschieden, wie weit es für The Roop in den Top 10 nach oben geht.

Ergebnis: Es ging in den Top Ten nicht mehr allzu weit nach oben – Platz 8 für The Roop. Immerhin: Von den deutschen Zuschauer*innen gab es 12 Punkte.

 

19. Go_A – Shum (Ukraine)

Go_A, Eurovision Song Contest 2021

Prognose: Kaum ein Act hat sich in den zwei Proben-Wochen in Rotterdam so hervorgetan wie Go_A. Wenn sich Frankreich und die Schweiz sowie Finnland und Italien gegenseitig die Punkte klauen, kann die Ukraine gar zum Überraschungssieger werden.

Ergebnis: Der ganz große Coup blieb aus – die Ukraine landete am Ende auf Platz fünf.

 

20. Barbara Pravi – Voilà (Frankreich)

Barbara Pravi, Eurovision Song Contest 2021

Prognose: Die Königin des Abends. Mit ihrer simplen wie magischen Performance, die in einen wilden Tanz mit der Handkamera mündet, ist sie die Favoritin auf den Sieg.

Ergebnis: Platz 2 bei den Jurys, Platz 3 bei den Zuschauern. Barbara Pravi war nah am Sieg, scheiterte am Ende jedoch knapp.

 

21. Efendi – Mata Hari (Aserbaidschan)

Efendi, Eurovision Song Contest 2021

Prognose: Es wird sexy getanzt und lasziv gesungen, dazu gibt es ein buntes Bühnenbild und viel Feuer. Nach Barbara Pravi ist Efendi aber eher ein Showstopper. Fällt nicht weiter auf und reiht sich irgendwo im Mittelfeld ein.

Ergebnis: Es wurde das untere Mittelfeld – Platz 20 für Aserbaidschan beim Eurovision Song Contest 2021.

 

22. TIX – Fallen Angel (Norwegen)

Tix, Eurovision Song Contest 2021

Prognose: Der Song ist und bleibt eher mäßig, TIX erregt mit seiner Extravaganz trotzdem Aufmerksamkeit. Dazu nimmt er die Brille ab und zeigt einem Millionenpublikum seine Tics – was für ein mutiger Schritt. Er wird dennoch mit den vorderen Plätzen nichts zu tun haben.

Ergebnis: Hatte er auch nicht – TIX holte für Norwegen Platz 18.

 

23. Jeangu Macrooy – Birth Of A New Age (Niederlande)

Jeangu Macrooy, Eurovision Song Contest 2021

Prognose: Jenagu Macrooy aus Suriname singt über die Kolonialzeit, das alles mit der Kernzeile „Yu No Man Broko Mi“ – „Du kannst mich nicht brechen“. Völlig egal, wo er am Ende landet, er ist auf jeden Fall ein großer Gewinner des Abends.

Ergebnis: Brutale 0 Punkte im Televoting, Platz 23 – aber Jeangus Botschaft überstrahlte an diesem Abend ohnehin alles.

 

24. Måneskin – Zitti e buoni (Italien)

Maneskin, Eurovision Song Contest 2021

Prognose: Mit ihrer amtlichen wie kunstvollen Rockshow haben sich Maneskin in den Fokus gespielt und sind heiße Kandidaten auf den Sieg im Televoting. Im Gesamtklassement könnte am Ende alles auf ein Duell zwischen Frankreich und Italien hinauslaufen.

Ergebnis: Und es kam genau zu diesem Duell und Maneskin entschieden es – unter anderem durch einen Erdrutsch-Sieg im Televoting – für sich.

 

25. Tusse – Voices  (Schweden)

Tusse, Eurovision Song Contest 2021

Prognose: Die Platzierung zwischen Italien und San Marino ist für Schweden und den eher durchschnittlichen Popsong sehr undankbar. Das so erfolgreiche ESC-Land wird sich auf eine Enttäuschung einstellen müssen.

Ergebnis: Es wurde immerhin Platz 14 – für die erfolgsverwöhnten Schweden dürfte das aber wohl wirklich eher Kategorie „Enttäuschung“ sein.

 

26. Senhit feat. Flo Rida – Adrenalina (San Marino)

Senhit

Prognose: Dass Senhit tatsächlich mit Flo Rida auf der Bühne steht, gibt ihr und ihrer Performance noch mal einen Extra-Boost. Es wird das beste Ergebnis des Zwergstaats in der ESC-Geschichte, womöglich gar eins unter den ersten Zehn.

Ergebnis: Und ganz zum Schluss lagen wir dann doch noch deutlich daneben, denn Senhit und Flo Rida haben mit Platz 22 das beste Ergebnis in der Geschichte San Marinos verpasst. Schuld daran waren unter anderem ein technisches Problem in der Jury-Show und die erstaunlich wenigen Punkte im Televoting.

 

Alle Songs des ESC-Finals 2021 könnt ihr hier anhören.

 

Weitere Informationen zum Eurovision Song Contest 2021

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Fotos: EBU / Thomas Hanses & Andres Putting

 

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