FRAGEBOGEN: Jono McCleery

In der Rubrik „Fragebogen“ beantworten Künstler insgesamt 15 Fragen rund um das Thema Musik. Zudem erhalten sie eine weitere Aufgabe: Ein musikbezogenes Foto aufnehmen oder mit einem Bleistift etwas malen oder schreiben. Dieses Mal mit Jono McCleery.

Jono McCleery

Erste CD: John Martyn – Live at Leeds. Das wurde mal remastered und klingt nicht mal ansatzweise so gut. Aber Danny Thompsons Bassspiel und Sound, zusammen mit ihren Improvisationen, waren eine Offenbarung für mich und haben mich komplett umgehauen, als ich jünger war.

Erstes Konzert: Als Teenager habe ich einige Male die Band meines Bruders, „Shine“, in Southampton auftreten sehen, und später bekam ich die Chance, gelegentlich mit ihnen aufzutreten.

Früheste Kindheitserinnerung, die etwas mit Musik zu tun hat: Mein Bruder und meinen Vater am Klavier improvisieren hören (nicht zur selben Zeit), wenn ich jeden Abend zu Bett gegangen bin. Es hat immer einen beruhigenden Eindruck auf mich gemacht.

Aktueller Lieblingssong: „Let off a Couple“ von The Beatnuts. Ich hatte das in den 90ern auf Kassette und wusste nicht, wer es war. Obwohl ich es für vielleicht 20 Jahre nicht gehört hatte, bevor ich sie kürzlich wiedergefunden habe, hatte ich das Piano-Sample noch glasklar im Kopf und der Track klingt noch immer großartig.

Peinlichster Lieblingssong: End of the Road, Boyz II Men. Ich habe es geliebt, als Kind dazu mitzusingen. Jetzt ist es unglücklicherweise zu hoch für meine Stimme.

Eigener Lieblingssong: Promise of Spring (von meinem neuen Album „Here I Am and There You Are“) – wenn ich es richtig spiele, gibt es nicht viel mehr, was ich ausdrücken möchte.

Lieblingssongzeile: „and she shows you where to look between the garbage and the flowers, there are heroes in the seaweed there are children in the morning they are leaning out for love, and they will lean that way forever while Suzanne holds the mirror..“ Leonard Cohen (Nina Simones Interpretation)

Bestes Konzert: Richie Havens und Terry Callier auftreten zu sehen, bei verschiedenen Gelegenheiten, im Jazz Cafe in London. Obwohl sie zu der Zeit beide alt waren, hat es mich wirklich umgehauen, wie toll ihre Präsenz auf der Bühne war. Sie haben als Personen einfach gestrahlt.

Schlechtestes Konzert: Ich habe mal in einem Unterschlupf in Italien vor Skinheads gesungen, die mich angeschrien haben, während ich performt habe. Ich habe „The Gymnopedist“ gesungen, ein mutiger Schritt von mir im Rückblick… Sie haben mich weiter angeschrien.

Bestes eigenes Konzert: Wahrscheinlich die, die ich in Polen gespielt habe. Meine Fans dort scheinen meine Musik auf eine viszerale Weise zu verstehen und das hilft mir, das Beste von mir zu zeigen, zumindest nach meiner Erfahrung dort.

Vinyl, CD oder mp3? So schwierig wie es ist, das zu monetarisieren – Musik ist zum Teilen da, also wähle ich mp3.

Download oder Stream? Stream, aber man sollte zusätzlich einen Weg finden, seinen Lieblingskünstler zu supporten.

Clubkonzert oder Festival? Club, idealerweise so klein und intim wie möglich.

Drei Songs, die auf meinem Mixtape nicht fehlen dürfen: Riverman (Nick Drake), Ain’t no Sunshine (Bill Withers), My baby just cares for me (Nina Simone)

Welches Album ich auf keinen Fall mit auf eine einsame Insel nehme: Eins von mir. Klingt nach einer guten Zeit und einem guten Ort, um ein neues zu schreiben.

Hier bin ich mit der ersten Testpressung meines neuen Albums.

Jono McCleery

 

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Fotos: Marcela Nagel und Jono McCleery

 

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