Marlon Williams – My Boy (Review)

Marlon Williams vollzieht auf seinem neuen Album „My Boy“ eine regelrechte Wandlung – und führt uns erst mal aufs Glatteis.

Marlon Williams

Denn er startet ganz beschwingt in den Longplayer: Zunächst mit dem netten wie einfachen Titeltrack und dann mit „Easy Does It“, durch das man ganz sanft geschaukelt wird. Na nu, was ist denn mit dem Neuseeländer los, der uns vor gut vier Jahren mit düsteren Trennungssongs auf „Make Way For Love“ aufgefallen ist?

Er ist noch da, aber er hat sich deutlich weiterentwickelt. Und so wechselt das Album häufiger die Stimmung. „River Rival“ baut schon eine gewisse Distanz auf, „My Heart The Wormhole“ erinnert etwas an Morrissey und „Thinking Of Nina“ bietet einen witzigen Chorgesang.

Der Schauspieler scheint durch

Diese neuen Seiten des Marlon Williams kommen nicht von ungefähr. Er tauschte für „My Boy“ mal eben seine Band aus und ist außerdem inzwischen auch Schauspieler. So scheint er in den Songs dann auch verschiedene Rollen einzunehmen. Das alles gipfelt im hochgestochenen „Don’t Go Back“, das mit seinem Coolnessfaktor durchaus überzeugen kann. Ach ja, und beim entspannten „Morning Crystals“ ist er zwischendrin einfach mal der sympathische Singer/Songwriter.

Rund um die Album-Aufnahmen habe er viel Duran Duran, John Grant und Bee Gees gehört, so der Künstler. Mischt man das mit dem, was er uns vor einigen Jahren noch geboten hat, entsteht der wilde Mix von „My Boy“. Das alles ist in den besten Momente sehr unterhaltsam, aber insgesamt ein bisschen ziellos.

 

Albuminfos Marlon Williams – My Boy

Marlon Williams - My BoyKünstler: Marlon Williams
Albumname: My Boy
VÖ: 09.09.2022
Label: Dead Oceans
marlonwilliams.co.nz

 

Fotos: Derek Henderson und Promo

 

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