ALBUM-REVIEW: Wanda – Niente

Wanda sind zurück. Die unbestrittenen Könige des Austro-Pop geben sich auf „Niente“ jedoch melancholischer als auf den Vorgänger-Alben.

Wanda

Die erste Single „0043“ über die „traurig-schöne Kindheit“ gab bereits die Richtung vor und trieb den Fünfer aus Österreich weit weg von Sauf-Plattitüden wie „1, 2, 3, 4 – Es ist so schön bei dir!“. Diese Weiterentwicklung sei der Band zugestanden. Nicht nur das: Sie tut ihr gut.

Trotzdem: „Lieb sein ist schwer, lieb sein ist anstregend, lieb sein tut weh“, singt Marco Michael Wanda. Und lieb sind er, Manuel Poppe, Christian Hummer, Reinhold Weber und Lukas Hasitschka natürlich noch lange nicht, auch wenn sie die Atemlosigkeit ihrer ersten beiden Alben nicht wiederholen.

Der stärkste Song von „Niente“ war bereits vorab bekannt: „Columbo“, der Song übers Zu-Zweit-Daheimbleiben. „Am Ende fällt Columbo etwas ein. Lass es unsere Rettung sein!“ Welch schönes, ikonischen Flehen.

Das Leitmotiv des Albums bleibt jedoch die Kindheit. In sie tauchen die Wiener immer ein, verbunden mit viel Melancholie: „Sommer wird vorbei sein bald, es wird wieder früher kalt“, heißt es in „Schottenring“ passend zur Jahreszeit.

Mit dem „Wienerlied“ und „Ich sterbe“ legen Wanda schließlich einen dramatischen Abgang aus dem Album hin. Dass die Weiterentwicklung dem Erfolg der Band einen Abbruch tut, ist eher nicht zu befürchten. Denn die treue Fangemeinde singt auf Konzerten ohnehin jedes Wort mit und hat nun wieder neues Futter mit insgesamt zwölf Songs. Im Grunde ist es nämlich so, wie es Wanda auf dem Opener in bester Olli-Kahn-Manier besingen: „Weiter, weiter, immer weiter brauche ich mehr und mehr.“

 

Albuminfos Wanda – Niente

Wanda - NienteKünstler: Wanda
Albumname: Niente
VÖ: 06.10.2017
Label: Vertigo Berlin
wandamusik.com

 

Foto: Wolfgang Seehofer / Universal Music