ALBUM-REVIEW: AJJ – Good Luck Everybody

„Good Luck Everybody“ ist bereits das siebte Studio-Album der Band AJJ. Und es strotzt nur so vor Frische und Witz.

AJJ

Schon der Opener „A Poem“ ist ein Hinhörer, macht er sich doch über Songschreiber und Publikum gleichermaßen lustig. „Songs are just commercials for unimportant assholes“ – so viel (Selbst-)Ironie ist erfrischend.

Diese sympathischen Eigenwilligkeiten breiten sich auf „Good Luck Everybody“ aus. Die amerikanische Band jagt den Zuhörer durch das Album, lässt ihn kaum atmen, unterhält ihn aber immer auf höchstem Niveau.

Der Witz schlägt manchmal auch in eine gewisse Depression um, beispielsweise auf der Ballade „No Justice, No Peace, No Hope“, in der AJJ das große Drama beschwören. Auf „Psychic Warfare“ wird es dann gar bedrohlich mit der fiesen Zeile „I hate you with all of my heart, I hate you with all of my art“.

In ihrer Sozialkritik bedienen sich die Musiker an verschiedenen Stellen. Die Idee zu „Mega Guillotine 2020“ stammt von einem Tweet gegen Politiker, „Normalization Blues“ befasst sich mit Gräueltaten gegen die Menschheit.

Als wäre das alles nicht genug, schmeißen AJJ ihren Hörern ganz zum Schluss noch ein bittersüßes „Good luck everybody“ hinterher, bevor sich „A Big Day for Grimley“ in fiesem Geknacke und Geflöte verliert. Man sieht vor seinem inneren Auge die Band frech grinsen. Denn ihr Witz bereichert trotz mancher Ziellosigkeit den aktuellen Musikmarkt.

 

Albuminfos AJJ – Good Luck Everybody

AJJ - Good Luck EverybodyKünstler: AJJ
Albumname: Good Luck Everybody
VÖ: 17.01.2020
Label: Specialist Subject Records
ajjtheband.com

 

Fotos: Steph Carrico und Promo

 

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