ALBUM-REVIEW: Biffy Clyro – The Myth Of The Happily Ever After

Biffy Clyro sind 2021 schon wieder mit einem Album am Start. Und verpassen uns mit „The Myth Of The Happily Ever After“ einen ordentlichen Energieschub.

Biffy Clyro

Schon der Albumtitel ist herrlich desillusionierend, denn das „glücklich bis ans Lebensende“, das so gerne zum Schluss eines Märchens zitiert wird, ist natürlich nur ein Mythos. Das schließt auch sehr gut an das Vorgänger-Album „A Celebration Of Endings“ an.

Und auch musikalisch kann sich das Trio erneut hören lassen. „Unknown Male 01“ war als erste Single eher ein bisschen musikalische Angeberei mit über sechs Minuten Länge. Allerdings eine mit ernstem Hintergrund, denn sie handelt von Freunden, die sich das Leben genommen haben.

Mit „A Hunger In Your Haunt“ folgte in der Auswahl der Singles aber schnell und zielsicher der Hit – denn es gibt tatsächlich keinen besseren Song auf dem Album. „Es ist ein Ausdruck purer Frustration. Im vergangenen Jahr gab es Momente, in denen ich mir einfach die Seele aus dem Leib schreien wollte“, erzählte Sänger und Gitarrist Simon Neil dazu. „Ich wusste nicht wohin mit mir, konnte mich eine Weile kaum aufraffen, das Bett zu verlassen. Dieser Song ist ein Weckruf an mich selbst.“ Und an alle Zuhörenden natürlich auch.

Doch auch andere Tracks sind mehr als ordentlich geraten. Das beginnt schon mit dem Einstieg „Dum Dum“, der zunächst noch etwas verhalten startet, aber irgendwann musikalisch ausbricht – ein Muster, das Biffy Clyro auf zahlreichen Tracks verwenden und das ihnen immer wieder gut steht. Denn wenn das Album mittendrin bei „Witch’s Cup“ etwas durchzusacken droht, bekommt es einfach eins dieser reinigenden Gitarren-Gewitter verpasst.

Mit Songs wie „Denier“ kann die zweite Hälfte von „The Myth Of The Happily Ever After“ nicht ganz mithalten. Ein bisschen Beliebigkeit schleicht sich dann doch ein in den sympathischen Rocksound. Bezeichnend ist der elfte und letzte Track „Slurpy Slurpy Sleep Sleep“, der nichts anderes als ein klassischer Rausschmeißer ist.

Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Simon Neil, James Johnston und Ben Johnston auch dieses Mal wieder ein sehr ordentliches Rock-Album abgeliefert haben. Auf diese Band ist einfach Verlass.

 

Albuminfos Biffy Clyro – The Myth Of The Happily Ever After

Biffy Clyro - The Myth Of The Happily Ever AfterKünstler: Biffy Clyro
Albumname: The Myth Of The Happily Ever After
VÖ: 22.10.2021
Label: Warner Records
biffyclyro.com

 

Foto: WMG und Promo

 

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