ALBUM-REVIEW: Coldplay – Music Of The Spheres

Coldplay sind auf ihrem neuen Album „Music Of The Spheres“ nicht von dieser Welt. Und das ist leider nicht allzu positiv gemeint.

Coldplay

„Everyone is an alien somewhere.“ Unter anderem mit diesem Satz hatte die Band ihr neues Werk vor einiger Zeit angekündigt. Allerdings wird nicht ganz klar, wer hier nun die Aliens sind – die Gruppe oder die Zuhörenden.

Es fängt damit an, dass fünf der zwölf Songs gar keine richtigen Namen bekommen haben. Für sie stehen Emojis. Das kann man so machen, es wirkt aber eher wie eine traurige Anbiederung an die Generation TikTok, als dass es irgendwie zu Coldplay passen würde.

Und dann ist da, das hätte man ahnen können, eine seicht-verbrüdernde Popmusik, die einen zum Teil einfach nur zermürbt – „Humankind“ ist nur eines von vielen Beispielen. Die Single „Higher Power“ ist ähnlich unterwegs, weiß aber zumindest noch durch eine gefällige Melodie zu überzeugen. Ebenfalls gelungen ist „My Universe“, eine Gemeinschaftsproduktion mit der Band BTS, gesungen auf Englisch und Koreanisch. Ein Gigantentreffen in leichtem, aber einfach auch herrlich euphorischem Sound.

Manchmal weiß man aber auch wirklich nicht, was Coldplay nach zahlreichen Nummer-Eins-Alben und noch zahlreicheren umjubelten Welttourneen noch von einem wollen. Selbst das Duett mit Selena Gomez, „Let Somebody Go“, gerät zur langweiligen Ballade. In diversen Emoji-Songs wirkt das Quartett dann einfach nur unangenehm abgehoben mit Applaus-Sound oder Fußball-artigen Gesängen.

Ist da etwa einer Gruppe der riesige Erfolg zu Kopf gestiegen? Oder ist es einfach das Konzept, sphärisch und übermenschlich erscheinen zu wollen? Was immer es ist, es ist nicht wirklich angenehm anzuhören. Und auch die Rückkehr zur Erde mit dem über zehnminütigen „Coloratura“ am Schluss will nicht so recht gelingen und ist völlig unspektakulär. Schade drum.

 

Albuminfos Coldplay – Music Of The Spheres

Coldplay - Music Of The SpheresKünstler: Coldplay
Albumname: Music Of The Spheres
VÖ: 15.10.2021
Label: Parlophone Label Group
coldplay.com

 

Fotos: James Marcus Haney und Promo

 

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