ALBUM-REVIEW: Daantje & The Golden Handwerk – Ach

„Ach.“ Zum Ende eines eher mauen Singer/Songwriter-Jahres 2011 kam Daantje & The Golden Handwerk um die Ecke, bediente sich für den Titel seines Debütalbums an einem schlichten wie aussagekräftigen Loriot-Wort und rettete mal eben kurz die Deutschpop-Welt.

Daantje & The Golden Handwerk - AchDenn Joachim Zimmermann, wie Daantje mit bürgerlichem Namen heißt, macht abwechslungsreiche und unverbrauchte Musik. Mit dem berührenden „Wer du bist“ ist ihm schon ein kleiner Hit gelungen – selbst der große Gisbert zu Knyphausen, mit dem Daantje aktuell auf Tour ist und mit dessen Band er das Album eingespielt hat, kommt mit seinem Cover nicht an den traurigen Charme des Originals heran. Auch wenn der für die Albumversion leider ein bisschen glattgebügelt wurde.

„Ich brauch‘ nich‘ viel um glücklich zu sein“, singt Daantje gleich zu Beginn und braucht dabei offenbar auch keine korrekten Wortendungen. Und seine Songs sind häufig reduziert auf sanfte Akustik-Gitarre und den verschrobenen Gesang. „Container“ würde auf keiner Element-Of-Crime-CD unangenehm auffallen. Und das „Rampenlied“ wird zum Herzstück des Albums, weil es sich über fast 10 Minuten immer wieder um die Unwegbarkeiten des Lebens windet.

Die „BumBumBum Revolte“ kommt dann zu folgendem Schluss: „Du bist mein Wetter, die Feuerwehr und zwei Tüten Glück.“ Wer kann so viel Texter-Charme widerstehen? Eben! Oder, um es mit Loriot zu sagen: „Ach.“

Trackliste:

01. Nicht viel
02. Container
03. Alles was wir haben
04. Herr Wisemann
05. Meine BumBumBum Revolte
06. Rampenlied
07. Weiße Wände
08. Zum Tee zu Neerström
09. Wer du bist
10. Immer rot
11. König

Label: K&F Records / Broken Silence
VÖ: 25.11.11
Format: CD
Bewertung: 5/6
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(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 07. Februar 2012.)