ALBUM-REVIEW: Dry Dudes – Fairytale

Es waren einmal zwei norddeutsche Musiker, die sich zufällig bei einem Musikwettbewerb trafen, sich anfreundeten und zusammen eine Band gründeten. Ein Märchen? Irgendwie schon. Deshalb haben die Dry Dudes ihr Debütalbum „Fairytale“ genannt.

Dry Dudes

Zunächst spielten Sänger Erwin Holm und Gitarrist Patrick Schütte hauptsächlich Coversongs. Schnell wollten sie aber eigene Musik machen. Also schnappten sie sich alle ihre Einflüsse und strickten daraus einen ganz eigenen Sound zusammen.

Denn schon zu Beginn von „Fairytale“ wird klar: Eine reine akustische Singer/Songwriter-Kombo sind die Dry Dudes nicht. Bereits der erste Song „Dreams“ bietet Hintergrundchor und Tempowechsel. Außerdem klingt er gar nicht nach norddeutscher Provinz, sondern vielmehr nach internationaler Musikwelt.

„Nobody’s Perfect“ erinnert gar an amerikanischen College-Rock und hat mit der nachdenklichen Pose des Bandfotos kaum noch etwas gemein. „Nothing Left“ wird dann aber deutlich emotionaler und von dieser Stelle an ist das Album tatsächlich vor allem ruhig und nachdenklich.

„That Was Love“ ist thematisch eher banal, aber diesem Song haben die Dry Dudes viel zu verdanken: Zu dieser ersten Single (in der sogar ein Glockenspiel ertönt) produzierten sie im vergangenen Jahr selbst ein Video, das zahlreiche Abrufe generierte und ihnen das Tor zum Debütalbum öffnete.

„U!“ ist zwar auch wieder „nur“ eine Liebeserklärung, allerdings eine mit schönen Gesangsvariationen, die hörbar mit einem Lächeln vorgetragen werden. „Maybe it isn’t too late for a never ending fairytale“, heißt es schließlich im letzten Song, dem Titeltrack des Albums.

Insgesamt ist „Fairytale“ ein achtbares Album und deutlich stärker, als es die Beschreibung „Acoustic-Pop mit 12 emotionalen Geschichten über die Liebe und das Leben“ vermuten lässt. Das Märchen dürfte für die Dry Dudes jedenfalls gerade erst begonnen haben.

 

Albuminfos Dry Dudes – Fairytale

Dry Dudes - FairytaleKünstler: Dry Dudes
Albumname: Fairytale
VÖ: 20.01.2017
Label: Timezone
drydudes.de

 

Fotos: Gerald Oppermann und Promo