ALBUM-REVIEW: Feeder – Renegades

Feeder sind ein Phänomen. Seit fast 20 Jahren besteht die englische Rockband bereits und musste zwischenzeitlich viele Rückschläge wie den Suizid von Drummer John Lee im Jahr 2002 verkraften. Aber sie kamen immer wieder und stehen mit „Renegades“, ihrem inzwischen siebten Studioalbum, erneut in den Startlöchern.

Feeder - RenegadesDas neue Werk ist jedoch von Beginn an gewöhnungsbedürftig. „White Lines“ ist laut, verzerrt und seltsam unharmonisch. Ein Trend, der sich leider fortsetzt. Auch bei Songs wie „This Town“ scheinen Instrumente und Gesang eher gegeneinander zu arbeiten.

Hinzu kommt, dass Feeder regelrecht durch das Album hetzen. Nur 35 Minuten lang ist „Renegades“, häufig sind die Songs kürzer als drei Minuten und wirken dabei gejagt und kurzatmig. Vom treibenden, hymnischen Rock, den man von Feeder schon gehört hat, ist leider wenig übrig geblieben.

Besser wird es immerhin auf „Down By The River“, mit über fünf Minuten der längste Songs auf „Renegades“. Als einziger erzeugt er eine richtige Spannung, lässt die Instrumente langsam aufbauen und nimmt auch die Stimme von Sänger Grant Nicholas – wenn auch wieder leicht verzerrt – gut mit.

Auch der Titelsong des Albums gehört zu den besseren Stücken, von denen es dieses Mal aber zu wenige gibt. Mit „City In A Rut“ und „This Is The End Of The Road“ stehen dann auch wieder zwei uninspirierte, langweilige Songs am Ende des Albums.

Insgesamt gehen „Renegades“ vor allem Eingängigkeit und Originalität ab, die das Vorgängeralbum „Silent Cry“ noch ausgezeichnet hatten. Das aktuelle Werk sicher nicht das beste, was Feeder bislang abgeliefert haben.

Trackliste:

01. White Lines
02. Call Out
03. Renegades
04. Sentimental
05. This Town
06. Down By The River
07. Home
08. Barking Dogs
09. City In A Rut
10. Left Foot Right
11. The End

Label: PIAS / Rough Trade
VÖ: 08.04.2011
Format: CD
Bewertung: 3/6
www.feederweb.com

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 30. April 2011.)