ALBUM-REVIEW: Frank Turner – No Man’s Land

Frank Turner ist für sein achtes Album ganz neue Wege gegangen: Er porträtiert auf „No Man’s Land“ faszinierende Frauen und erzählt ihre Geschichten.

Frank Turner

Und so startete schon vorab eine Podcast-Serie des Sängers namens „Tales from No Man’s Land“. „Diese Geschichten hätten schon längst erzählt werden müssen“, sagt er. „Und ich vermute, wären sie Männer gewesen, wären sie heute besser bekannt.“ Für den guten Willen bekommt er jedenfalls schon mal einen Sonderpunkt.

Frank Turner hat sich ganz verschiedene Frauen rausgesucht, deren Stories er erzählt. Mit dabei sind zum Beispiel die byzantinische Prinzessin Kassiani („The Hymn of Kassiani“), die ägyptische feministische Aktivistin Huda Sha’arawi („The Lioness“) und die Resusci-Anne („Rescue Annie“), eine ertrunkene Jungfrau, deren Gesicht als Modell für medizinische Reanimationsübungspuppen genutzt wurde.

„Sister Rosetta“ ist Sister Rosetta Tharpe gewidmet, einer der wichtigsten und einflussreichsten Musikerinnen der US-amerikanischen Geschichte. Im Song hört man Gitarrenparts, die aus Tharpes eigenem Backkatalog stammen. Ihr setzt Turner wie allen anderen besungenen Frauen ein sympathisches Denkmal.

Das alles macht er in seiner typischen Singer/Songwriter-Art, meistens erzählend, oft aus der Ich-Perspektive, die er übernimmt. Musikalisch ist „No Man’s Land“ nicht allzu aufregend geraten, man ist beim Hören besser dran, wenn man sich auf die Geschichten konzentriert.

Und so lebt das neue Album von Frank Turner komplett von seinem Konzept. Ob sich die Songs über längere Zeit in seinem Live-Repertoire befinden werden, ist fraglich. Aber alleine die Idee und die sympathische Umsetzung sind aller Ehren wert – auf alle Fälle eines der besseren Konzeptalben.

 

Albuminfos Frank Turner – No Man’s Land

Frank Turner - No Man's LandKünstler: Frank Turner
Albumname: No Man’s Land
VÖ: 16.08.2019
Label: UMI / Polydor
frank-turner.com

 

Fotos: Universal Music

 

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