ALBUM-REVIEW: Ingrid Michaelson – Girls And Boys

Die Karriere von Ingrid Michaelson liest sich wie ein Märchen: Zufällig wurde ihre Musik auf MySpace entdeckt und von den Machern von „Grey’s Anatomy“ immer wieder in die Serie eingebaut. Von da an war die 29-Jährige aus New York in aller Munde und durfte in Deutschland mit Jason Mraz auf Tour gehen.

Ingrid Michaelson - Girls And BoysNun ist es also fertig, das Album mit ihren Serienhits. Um das Märchen perfekt zu machen, nennt die Plattenfirma die Newcomerin eine „moderne Cinderella“ und bezieht sich damit auch auf das unscheinbare Äußere von Ingrid Michaelson.

Von allem unbeirrt steht die Musik: schöner, zeitloser Folkpop. Songs wie „Masochist“ oder „The Hat“ wirken detailverliebt und zerbrechlich, aber nie ohne Hoffnung. „The Way I Am“ beschreibt, begleitet von einem Klatschrhythmus, das Verliebtsein. Das ist dann schon fast wieder zu viel des Süßlichen.

Aber was solls, um die Weihnachtszeit darf es auch gerne mal etwas mehr Zuckerwatte sein. Und schließlich fängt „Starting Now“, das von einer Trennung erzählt, die ganze Sache auch wieder auf und zerstört die zuvor aufgebaute Harmonie: „I wish you never came into my world.“

Und so kann das „librarian chic“, wie Ingrid Michaelson genannt wird, in einer Liga mit Maria Mena und Co. sicherlich mithalten. Dort angekommen ist sie ohnehin längst, denn neben dem musikalischen Dauerauftritt in „Grey’s Anatomy“ hat es die bekennende Brillenträgerin auch schon auf das Cover des „Billboard“-Magazins geschafft. Die Dreiviertelstunde auf „Girls And Boys“ bestreitet sie auf alle Fälle eindrucksvoll.

Trackliste:

01. Die Alone
02. Masochist
03. Breakable
04. The Hat
05. The Way I Am
06. Overboard
07. Glass
08. Starting Now
09. Corner Of Your Heart
10. December Baby
11. Highway

Label: Vertigo
VÖ: 05.12.2008
Format: CD
Bewertung: 5/6
www.ingridmichaelson.com

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 23. Dezember 2008.)