ALBUM-REVIEW: Jesca Hoop – Memories Are Now

Jesca Hoop erzählt uns was: Die 41-jährige Amerikanerin legt mit „Memories Are Now“ ein neues Soloalbum vor.

Jesca Hoop

So geht es dann auch mit dem Titeltrack los, dem die Künstlerin höchstselbst „Kampfgeist“ bescheinigt. Wenn Jesca Hoop in ihren Songs zur Erzählerin wird, schreckt sie auch vor schwierigen Themen nicht zurück. So ist das nervöse „The Lost Sky“ von einem Freund inspiriert, der nach einem Unfall wochenlang im Koma lag.

„Songs Of Old“ setzt sich kritisch mit Religion auseinander und ist dabei auch musikalisch bemerkenswert: Hoops Stimme startet tief, um sich im Laufe des Songs in ungeahnte Höhen zu schrauben. Dazu bewegt sich die Musik ganz sanft im Hintergrund. Ohne Frage der stärkste Song auf „Memories Are Now“.

„Pegasi“ hat ebenfalls wunderschöne Momente zu bieten, wenn Jesca Hoop zu einer sehr präsenten Akustik-Gitarre die Geschichte des Pferdes Pegasus aus der griechischen Mythologie abwandelt. „I won’t bend, but I will break under the weight“, heißt es in dem sehr ruhig gehaltenen Song.

„Memories Are Now“ ist an manchen Stellen aber auch deutlich energischer unterwegs. „Cut Connection“ spielt sich in einen Rausch, der am Ende etwas zu unübersichtlich und durcheinander wird. Auch „Unsaid“ hämmert etwas zu wild drauflos.

Produziert hat das Album Blake Mills, der auch schon für Künstler wie Fiona Apple, Alabama Shakes und Laura Marling tätig war und den Jesca Hoop in den höchsten Tönen lobt. Mit ihm zog sie sich zurück, um in Ruhe an „Memories Are Now“ arbeiten zu können.

Und das hat sich ausgezahlt. Wenn Jesca Hoop zum finalen Sechsminüter „The Coming“ ansetzt, hat ihr neues Werk schon längst überzeugt.

 

Albuminfos Jesca Hoop – Memories Are Now

Jesca Hoop - Memories Are NowKünstler: Jesca Hoop
Albumname: Memories Are Now
VÖ: 10.02.2017
Label: Sub Pop
jescahoop.com

 

Fotos: Angel Ceballos und Promo