Jonah – nie gehört? Doch, ganz bestimmt, denn 2014 wurde das Duo quasi über Nacht bekannt, als es mit einem Song in der TV-Kampagne von Vodafone zu hören war. Für ihr Debüt-Album haben sich die beiden allerdings bis jetzt Zeit gelassen.
„All We Are“ heißt der Song, der seinerzeit rauf und runter gespielt wurde. Auf „Wicked Fever“ reiht er sich brav in die Riege der elf Songs ein, mit denen Jonah erstmals auf Albumlänge überzeugen wollen.
Sänger Angelo Mammone und Gitarrist Christian Steenken packen dabei den besten Song, Titeltrack „Wicked Fever“, direkt an den Anfang. Er zieht den Hörer sofort ins Album und setzt das Zusammenspiel von Sehnsucht und Euphorie von „All We Are“ fort.
Die beiden Kindergartenfreunde aus dem norddeutschen Brake zog es für die Albumaufnahmen übrigens nach Fuerteventura. „Body Heat“ mit seinem modernen Sound mag dieses Umfeld noch am ehesten widerspiegeln, ansonsten bleibt es aber beim melancholischen Indie-Pop, Sonneninsel hin oder her.
„Wir malen mit Worten und Tönen, um gewisse Stimmungen zu transportieren. Man darf sich als Hörer gerne fragen, worum es eigentlich geht. Wir wollen nichts vorgeben, sondern die eigene Fantasie anregen. Aus der Verbindung von Text und Musik kann man oft erahnen, was ich in den Songs versuche zu beschreiben“, sagt Angelo über den Sound der Band.
Und das klappt die meiste Zeit über sehr gut. Wenn das Album durchzuhängen droht, wie beispielsweise direkt nach dem Superhit, retten spannende Klänge – ein Hall hier, ein Klackern dort – es schnell wieder. Ein spätes Highlight ist dabei das euphorische „Run“, das gegen Ende noch mal wunderbar Fahrt aufnimmt.
Ohne TV-Unterstützung dürfte es für Jonah zwar schwer werden, die Millionen-Abrufe-Marke noch mal zu knacken. Aber wer sich zu den beiden verirrt, wird garantiert nicht enttäuscht.
Albuminfos Jonah – Wicked Fever
Künstler: Jonah
Albumname: Wicked Fever
VÖ: 28.07.2017
Label: Embassy Of Music
listentojonah.com
Fotos: Olaf Heine und Promo