ALBUM-REVIEW: Last Days Of April – Even The Good Days Are Bad

Es ist schwierig, sich nicht schon vom Titel des neuen Albums von Last Days Of April ultimativ runterziehen zu lassen. „Even The Good Days Are Bad“ – uff!

Last Days Of April

Mit der Pandemie hatte das alles übrigens erst mal nichts zu tun. Das Grundgerüst der acht Tracks besteht aus alten Songs, die Bandkopf Karl Larsson Anfang der 2000er geschrieben hat, und einem Haufen an neuem Material. Larsson fing 2019 an, das alles zusammenzufügen und „Even The Good Days Are Bad“ wäre schon lange erschienen, wenn Corona die Aufnahmen nicht erschwert hätte.

Und jetzt ist es nicht nur da, sondern bringt komischerweise auch so einige Pandemie-Gefühle auf den Punkt. „When I wake up I feel alone, when I go to bed I feel alone, in my dreams I feel alone“, heißt es im Track „Alone“ und es findet sich wahrscheinlich so gut wie jeder wieder. Auch darin, dass die Instrumente durch den Song peitschen und damit versuchen, die Gedanken, die in den Lyrics geäußert werden, gar nicht erst zuzulassen und zu übertönen.

Das alles ist aber nicht nur typisch für die aktuelle Zeit, sondern auch für den Sound, den wir von der Band schon lange gewohnt sich. „Even The Good Days Are Bad“ ist, man glaubt es kaum, schon das zehnte Album. Man möge es bitte laut hören, so der Wunsch von Karl Larsson. Beherzigt man seinen Ratschlag, kriegt man manchmal auch ein fast schon schmerzhaftes Instrumentengewitter um die Ohren gehauen. Das ist mal cool und mal unangenehm krachig.

Während der Titeltrack als starker Einstieg dient und trotz der sich immer wiederholenden Zeile „Even The Good Days Are Bad“ irgendwie doch auch einen positiven Unterton hat, werden die Instrumentenschichten zwischendrin dicker und der Tenor etwas weinerlicher. „Hopeless is my only way to be“, jammert Larsson beispielsweise im Track „Hopeless“.

„What a mess I am inside“, stellt er dann im letzten Song, der passenderweise „Downer“ heißt, fest. Man muss dann doch erst mal durchatmen, denn diese Musik zieht einen in seiner Gesamtheit einfach runter. Gut ist sie auf alle Fälle, aber am berühmten Zeitgeist schliddert sie am nahenden Ende (hoffentlich!) der Pandemie dann doch ein gutes Stück vorbei.

 

Albuminfos Last Days Of April – Even The Good Days Are Bad

Last Days Of April - Even The Good Days Are BadKünstler: Last Days Of April
Albumname: Even The Good Days Are Bad
VÖ: 07.05.2021
Label: Tapete Records
facebook.com/ldoaofficial

 

Fotos: Johan Undén und Promo

 

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