ALBUM-REVIEW: Lena – Only Love, L

Es ist zwar schon ihr fünftes Album, aber Lena ist trotzdem erst 27 Jahre alt. Das vergisst man bei „Only Love, L“ schnell, weil es häufig sehr erwachsen klingt.

Lena

Die erste Single „Thank You“ war bereits sehr erfolgreich und hatte eine deutliche Botschaft an alle Mobber und Hater: Ihr macht mich nur stärker. Und genau das ist die neue Lena, wie sie mit ihrem Album zeigt.

Von dem jungen, unverbrauchten und leicht naiven Raab-Mädchen, das 2010 den Eurovision Song Contest für Deutschland gewann, ist kaum noch etwas zu sehen. Stattdessen haben wir es mit einer erwachsenen Frau zu tun, die genau weiß, was sie kann und was sie will.

Man hat auf „Only Love, L“ oft den Eindruck, tief in das Innerste der Künstlerseele zu blicken. Gleich zu Beginn schreibt sich die 27-Jährige selbst einen motivierenden Brief („Dear L“). „You’re allowed to have ambition“, heißt es darin unter anderem. Auf „Scared“ thematisiert sie ihre Ängste – wie alles auf dem Album in zeitgemäße, schöne Popmusik verpackt.

Auch „Sex In The Morning“, auf dem Rapper Ramz dabei ist, hat schon alleine wegen des expliziten Titels etwas sehr Erwachsenes. „Love“ ist eine schöne Ballade, die zeigt, was in ihrer Stimme steckt. Und „Skinny Bitch“ schließt an „Thank You“ an – dieses Mal kriegt die Regenbogenpresse („Let them talk ‚cause they don’t know ya“), die nach Skandalen geifert, ihr Fett weg.

Am Ende ist dann doch alles und jeder „Ok“, womit uns Lena versöhnlich aus ihrem Album verabschiedet. Mit „Only Love, L“ zeigt sie sich als zugleich starke wie verwundbare Künstlerin, die sich immer mehr als ernste Popmusikerin versteht. Gut so!

 

Albuminfos Lena – Only Love, L

Lena - Only Love, LKünstler: Lena
Albumname: Only Love, L
VÖ: 05.04.2019
Label: UMD/Polydor
lena-meyer-landrut.de

 

Fotos: Paul Hüttemann und Promo

 

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