Mittlerweile kennt ihn jeder: Milow. Und wer mit dem Namen nichts anfangen kann, kennt seinen Hit „Ayo Technology“. Mit dem höchst ungewöhnlichen Cover eines 50 Cent-Songs schaffte es der Belgier sogar in die Dauerrotation der Radiosender, die sich damit brüsten, das Beste der 80er, 90er und von heute zu spielen.
Doch das muss ja per se nicht gleich etwas Schlechtes heißen. Diese Theorie wird von Milows selbstbetiteltem Album gestützt. Die 15 Songs zeugen von einem ganz eigenen Stil – nämlich dem, den der junge Mann auch schon „Ayo Technology“ aufgedrückt hat: Zumeist sachte instrumentiert und mit Milows sanfter Stimme, die das Album wunderbar trägt.
Milow hat einen weiteren Vorteil: Er kommt auf seinem Album sehr sympathisch rüber – etwa, wenn er in „Canada“ davon singt, sein Idol Neil Young in dessen Heimat zu treffen und ihn von seinen Songs überzeugen zu wollen. Im Vergleich zu Mr. Young haben Milows Lieder mit Sicherheit weniger Ecken und Kanten, aber er weiß seine Vorzüge gut einzusetzen. Im bezaubernden „The Ride“ spielt er mit seiner Stimmfarbe, in „House by the Creek“ zieht er eine bedrückende Familiengeschichte nach. Nur zwei Beispiele für eine Vielzahl zeitloser Popsongs. Kein Wunder also, dass Milow in seiner Heimat bereits mehrere goldene Singles und Alben feiern durfte.
Und wenn er am Ende der 60 Minuten als Bonustrack noch die Mittzwanziger-Hymne „Born in the Eighties“ aus dem Ärmel zaubert, ist endgültig ein neuer Stern am Singer/Songwriter-Himmel aufgegangen. Und das „Beste von heute“ hat seine Bezeichnung auch endlich mal verdient.
Trackliste:
01. Ayo Technology
02. You Don’t Know
03. One of it
04. Out of My Hands
05. Canada
06. The Ride
07. Stephanie
08. Coming of Age
09. The Priest
10. House by the Creek
11. Dreamers and Renegades
12. Herald of Free Enterprise
13. Darkness Ahead and Behind
14. Launching Ship
15. Born in the Eighties (Bonus Track)
Label: Universal
VÖ: 17.04.2009
Format: CD
Bewertung: 6/6
www.milow.tv
(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 03. Mai 2009.)