ALBUM-REVIEW: Susanne Sundför – The Brothel

Es war ein eigenwilliges Interview, das Susanne Sundför triggerfish.de vor einigen Wochen gab. Ganz Diva beantwortete sie Fragen kurz und knapp oder auch gar nicht. Beim Hören ihres Debütalbum „The Brothel“ wird klar: Ihre Musik ist ebenso eigenwillig wie Susanne selbst.

Susanne Sundför - The BrothelAls „Art Pop“ bezeichnet die 25-jährige Norwegerin die zehn Stücke auf „The Brothel“. Und tatsächlich handelt es sich fast eher um Kunst als um reine Popmusik. Susanne Sundför hat eine außergewöhnliche Stimme und singt voller Hingabe und Seele. Auf die Dauer kann das Zuhören da allerdings auch anstrengend werden.

Von den verzwirbelten Songs ist der Titeltrack noch am hitverdächtigsten: „The Brothel“ trägt Susanne am Klavier sehr innig vor. Alle anderen Songs muss man häufiger hören, um einen Zugang zu finden und alle Facetten zu entdecken.

Immer wieder baut Susanne Sundför auch Elektro-Samples in ihre Songs ein, beispielsweise auf „Lilith“ und „It’s All Gone Tomorrow“. Letzteres hat dabei allerdings auch ein orchestrales Arrangement – eine ungewöhnliche, aber wirkungsvolle Kombination. Susannes Gesang merkt man außerdem an vielen Stellen ihre Vorliebe für Arien und Musicals an.

An Vielseitigkeit mangelt es der jungen Frau, die Anfang Juni sogar Herbert Grönemeyer auf einigen Konzerten supporten wird, nicht. Auf „The Brothel“ sind selbst arabische Klänge („Turkish Delight“) und ein instrumentaler Spaziergang („As I Walked Out One Evening“) enthalten.

Susanne Sundförs Musik ist sicherlich keine einfache Kost. Aber das Talent der 25-Jährigen ist unverkennbar und die ungewöhnlichen Arrangements machen „The Brothel“ zu einem sehr kurzweiligen und interessanten Debütalbum.

Trackliste:

01. The Brothel
02. Lilith
03. Black Widow
04. It’s All Gone Tomorrow
05. Knight Of Noir
06. Turkish Delight
07. As I Walked Out One Evening
08. O Master
09. Lullaby
10. Father Father

Label: Grönland / Rough Trade
VÖ: 20.05.2011
Format: CD
Bewertung: 4/6
www.susannesundfor.com

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 01. Juni 2011.)