ALBUM-REVIEW: Verlen – Blood And Gold For Everyone

Auf ihrem inzwischen fünften Studioalbum schalten Verlen auf den ersten Blick einen Gang zurück. Hatte der selbstbetitelte Vorgänger noch eine zweite CD mit vielen Remixen im Gepäck, besinnt sich die Band aus dem hessischen Kelkheim dieses Mal auf das Wesentliche und belässt es bei einer CD mit zehn Songs. Außerdem steht derzeit kein Label hinter ihnen, Verlen veröffentlichen ihre Musik im Eigenvertrieb.

Verlen - Blood And Gold For EveryoneAll das wirkt sich natürlich auf „Blood And Gold For Everyone“ aus. Es ist kompakt und läuft sehr homogen durch, die Tracks verschmelzen teilweise miteinander. Das liegt auch daran, dass Verlen ihren Stil konsequent durchziehen. Ihr treibender Rock geht in die Beine und wird mit sehr viel Leidenschaft vorgetragen.

Die Schattenseite: Kaum ein Song hat einen Wiedererkennungswert, die Stimme von Sänger Crib wird zu häufig verzerrt. „Common Common Common“ ist so ein energischer Rocksong, der etwas zu schräg daherkommt. Ein anderer Song heißt „Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah“ und klingt ganz ähnlich. Die Gitarren kreischen und lassen dem Hörer kaum Luft zum Atmen – die Menschen auf der Tanzfläche wird es freuen.

Nur zweimal kommt es auf dem Album zu größeren Brüchen. „The Bitter And The Sweet“ und „Chasing“ sind etwas ruhiger und besonders ersteres hat eine schöne Melodie und einen ebenso schönen Aufbau. Schade, dass Verlen das auf „Blood And Gold For Everyone“ nicht häufiger so machen.

Der Ausstieg aus dem Album ist mysteriös: „The End Or The State Of Our World“ ist wie ein Ritt durch die Prärie, die eben noch treibenden Gitarren wirken schwerfällig und müde. Und vor dem Eindruck, dass das Album immer wieder zu sehr in die Belanglosigkeit abgedriftet ist, kann es leider auch nicht mehr retten.

Trackliste:

01. Breakout
02. Common Common Common
03. Facelift
04. The Bitter And The Sweet
05. Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah
06. Sober
07. Tell Me
08. Chasing
09. Shake Shake
10. The End Or The State Of Our World

Label: Eigenvertrieb
Format: CD
Bewertung: 4/6
www.verlen.de

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 11. Juli 2011.)