ALBUM-Review: Wolves Like Us – Late Love

Dafür, dass Wolves Like Us den norwegischen Zeitgeist inzwischen völlig verfehlen, können sie herzlich wenig. Während nach den schlimmen Ereignissen in ihrem Heimatland Liebe und Zusammenhalt regieren, haben die vier Musiker jede Menge Energie und Wut im Gepäck.

Wolves Like Us - Late LoveUnd so siedelt sich das Debütalbum „Late Love“ irgendwo zwischen Hardrock und melodischem Metal an, kann sich dabei aber nie so richtig entscheiden, was es denn nun will. Die Gitarre liefert sich mit dem Schlagzeug einen Wettlauf, charakteristische Riffs fehlen allerdings.

So bleiben die Songs alle auf einem Level, sind sehr treibend und kraftvoll, aber eben auch austauschbar. „Deathless“ gibt Gas und hat viel Wut im Bauch, „Old Dirty Paranoia“ toppt diese Energie sogar noch einmal. Etwas softer kommt „Secret Handshake“ daher, während „We Speak In Tongues“ einer der wenigen Songs ist, die ein Innenleben haben – er verschleppt immer wieder das ansonsten durchgehend gleiche Tempo und hebt sich damit angenehm vom Rest des Albums ab.

Am Ende von „Late Love“ steht ein siebenminütiges Stück, „To Whore With Foreign God“. Es ist mit Abstand das vielseitigste, beginnt langsam, wird dann rotzig, baut eine instrumentale Brücke und bricht dann richtig aus. So ein Songaufbau tut Wolves Like Us richtig gut. Hätten sie doch nur mal mehr davon im Gepäck.

Trackliste:

01. Burns Like A Paper Rose
02. Deathless
03. Sin After Sin
04. Old Dirty Paranoia
05. Secret Handshake
06. Shiver In The Heat
07. We Speak In Tongues
08. Gone To Dust
09. My Enemy
10. To Whore With Foreign Gods

Label: Sony Music / Prosthetic Records
VÖ: 24.06.2011
Format: CD
Bewertung: 3/6

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 28. August 2011.)