FRAGEBOGEN: Mimi Schell

In der Rubrik „Fragebogen“ beantworten Künstler insgesamt 15 Fragen rund um das Thema Musik. Zudem erhalten sie eine weitere Aufgabe: Ein musikbezogenes Foto aufnehmen oder mit einem Bleistift etwas malen oder schreiben. Dieses Mal mit Mimi Schell.

Mimi Schell

Erste CD: Oh, keine Ahnung…aber meine erste Platte war „I Write Myself a Letter“ von Shakin‘ Stevens. Da war ich 4 und wollte die unbedingt haben. Damit begann dann auch meine Plattensammlung…(lach)

Erstes Konzert: Level 42, die „Staring At The Sun“ Tour…da war ich 11… also…1988 in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg. Ich war riesiger Fan. Das dazugehörige Album war auch ewig mein Lieblingsalbum der Band.

Früheste Kindheitserinnerung, die etwas mit Musik zu tun hat: Ich wollte mit 4 auch Gitarrenunterricht nehmen. Meine Eltern meldeten mich in unserer Kleinstadt bei einer Musikschule an. Da hingen überall Gitarren. Man war dann dort aber der Ansicht, ich sei viel zu klein und bekam ein Klangholz vor die Nase gestellt. 1 Ton. Es war ein Ton und 1 Klöppel zum draufhauen. Ich bin nie wieder hin gegangen. (lach). Aber im Ernst…die hatten ja irgendwie Recht, es hat mir nur niemand erklärt und ich hab das damals irgendwie gewertet, als wäre ich halt auf ewig nicht geeignet. Das ging dann in der Schule so weiter: Die anderen bekamen schöne Glockenspiele, ich eine Triangel. Herrjeh. Ich war sehr enttäuscht, traute mich aber nicht, zu fragen, ob ich etwas anderes lernen darf. Dabei hörte ich schon intensiv Musik nach meinem eigenen Geschmack und verträumte mich völlig darin. Naja, wer weiß…vielleicht hätte ich mich später nicht so durchgebissen, wenn das alles nicht passiert wäre.

Aktueller Lieblingssong: Shoulder Charge von Jesca Hoop’s neuem Album „Stonechild“. Unglaublich, diese Frau!

Peinlichster Lieblingssong: Nagut, ich war auch mal Bros Fan mit 13. Mittlerweile hab ich aber alle meine Lieblingsmusik wieder lieb. Ich bin zu alt, um mich zu schämen. (lach)

Eigener Lieblingssong: Hmmm….“Dive“…weil der Moment, als ich ihn schrieb mir unvergesslich ist. Daher wird er immer einen speziellen Platz in meinem Herzen haben.

Lieblingssongzeile: „I don’t know why you say goodbye, I say hello“ (Beatles). Alles gesagt.

Bestes Konzert: Aaaah. Viele! Aber…Bon Iver im Stadtpark in Hamburg 2012…ich habe nach 30 Sekunden angefangen zu heulen und erst ne gefühlte Stunde später wieder aufgehört. Das war fantastisch. Kürzlich Jesca Hoop mit Cloe Foy als Support und Musikerin in Jescas Band. Das war atemberaubend. Atemberaubend klingend. Ich war tagelang in so einer Art Zauberkokon von dieser Stimmung. Dann natürlich Imogen Heap! Die Ramones! Björk! The Raging Honkies mit Teddy & Michael Landau und Abe Laboriel Jr. An den Drums im alten Knust in Hamburg!…da waren vielleicht 60 Leute, wenn überhaupt…das war tierisch…! Helge Schneider neulich…hat mich umgehauen!

Schlechtestes Konzert: …leider Gottes…Bob Dylan. Er hatte einen schlechten Tag vielleicht. Und es klang fürchterlich. Naja…kommt vor.

Bestes eigenes Konzert: Oh, Gott, da weiß ich gar nicht, woran ich das messen soll. Das erfolgreichste, das seligste, das best besetzte, das best klingende, das größte, das aufregendste, das intimste, …? Ich fand ein Ereignis wirklich wundervoll: Zu Gast bei Hamburg Sounds von NDR 90.3 in der Fabrik in Hamburg vor 3 Jahren wurde ich von der Band „Soulisten“ als Backingband begleitet. Da standen 8 Musiker mit mir auf der Bühne, sensationelle Backing-SängerInnen, es war ein wahr gewordener Traum, in so großer Besetzung auftreten zu können.

Vinyl, CD oder mp3? Alles seine Berechtigung, aber Vinyl ist halt das, was das Herz verliebt macht.

Download oder Stream? Es gibt von mir einen 24bit download in der Deluxe Edition (mit Buchrolle) von HELIODOR. Das ist richtig toll, wenn man es dann auch auf einer schönen Anlage oder mit sehr guten Kopfhörern hört. Na, sagen wir so, wenn schon digital und nicht auch nochmal in Platten- oder CD Version, dann geht es zumindest mir so, dass ich auch etwas zum sammeln haben möchte. Streaming ist ja mehr so’n Radio. Ist manchmal total schön und praktisch, wird mir aber meine Musiksammlung nicht ersetzen.

Clubkonzert oder Festival? Im Club ist alles möglich. Klare Entscheidung! (Lach)

Drei Songs, die auf meinem Mixtape nicht fehlen dürfen:

Shittalkers – Ken Stringfellow
If I ever fell better – Phoenix
Don’t give up – Peter Gabriel & Kate Bush

Welches Album ich auf keinen Fall mit auf eine einsame Insel nehme: Hahaha! OMG. Best of Blue System. Das wäre wie Urlaub in Mordor.

Hier schreib ich am liebsten. Hier fängt die Idee an, bevor ich sie dann später aufnehme. 🙂

Mimi Schell

 

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Fotos: Dagmar Bressel und Mimi Schell

 

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