INTERVIEW: 10 Fragen an Erik Faber

Der Singer/Songwriter Erik Faber ist in Deutschland noch ein nahezu unbeschriebenes Blatt. In seiner Heimat Norwegen ist das anders: Dort hat der 33-Jährige bereits drei Alben veröffentlicht und zahlreiche Singlehits gelandet. Mit „Not Over“, einer Zusammenstellung von neun alten und vier neuen Songs, will Erik Faber nun auch hier durchstarten.

Im Interview spricht er über seine Pläne, seine neue Single „Century“, norwegische Musikerkollegen und verrät außerdem, warum er das schwarze Schaf in seiner Familie ist.

Erik Faber, Interview

1.) Frage: Hallo Erik, du bist schon seit etwa zehn Jahren in der norwegischen Musikszene unterwegs. Warum hat es so lange gedauert, bis du deine Musik auch in Deutschland veröffentlicht hast?

Ich weiß es nicht genau. Ich wollte meine Musik immer in Deutschland veröffentlichen, hatte aber nie die Chance dazu – bis jetzt. Ich habe immer daran geglaubt, dass meine Musik den deutschen Zuhörern gefallen könnte und bald werde ich wissen, ob ich damit recht hatte. Zehn Jahre im Musikbusiness haben mich gelehrt, dass man sich nicht auf der Vergangenheit ausruhen sollte. Das Wichtigste ist nun, dass mein Album am 29. April veröffentlicht wird.

2.) Wird es eine Tour oder andere Promoauftritte von dir in Deutschland geben?

Ich werde sicherlich live in Deutschland spielen, wir arbeiten gerade daran. Bald werden dazu Updates auf meiner Homepage, meiner Fanpage auf Facebook und auf Twitter gepostet.

3.) Vor zwei Jahren hat Marit Larsen die deutschen Charts erobert, nachdem sie in Norwegen bereits für viele Jahre ein Star war. Ist ihr Weg ein Vorbild für dich?

Marits Erfolg war enorm und hat mich sehr inspiriert. Sie hat den Weg für mich und andere norwegische Künstler geebnet, aber jetzt liegt es an mir und meinen Songs. Wir beide hatten großen Erfolg im norwegischen Radio und ich hoffe das geht auch im deutschen Radio so weiter.

4.) Dein Album „Not Over“ ist eine Zusammenstellung von Songs, die du in Norwegen größtenteils bereits veröffentlicht hast. Wie hast du die Songs ausgewählt und was erwartet die Hörer?

Es war ein großer Spaß, das Album zusammenzustellen. Ich hatte über 30 Songs, aus denen ich auswählen konnte und ich war sehr überrascht darüber, wie gut die Songs von verschiedenen Alben zusammenpassen. Sie haben alle einen „Faber-Sound“. Zusätzlich zu den neun Tracks von „Passages“ und „Century“ sind auch vier bislang unveröffentlichte Songs auf dem Album.

5.) Allerdings ist kein Song von deinem 2002er Album “Between The Lines” auf der deutschen Compilation, obwohl Songs wie „On Top Of The World“ oder „Desire“ mit Sicherheit auch auf „Not Over“ gepasst hätten. Wieso?

Ich bin sehr stolz auf das Album „Between The Lines“, aber ich hatte meinen eigenen Sound nicht gefunden, bevor ich 2003 „Century“ veröffentlicht habe. Und es waren so viele Tracks, die ich dem deutschen Publikum präsentieren wollte, dass ich einige weglassen musste.

6.) Deine erste Single in Deutschland ist „Century“. Worum geht es in dem Song?

„Century“ ist ein epischer Popsong. Es geht darum, dass ich mit meiner Freundin Schluss mache, es mir dann aber schwerfällt, sie mit einem anderen Typen zu sehen. Ich denke das ist etwas, was vielen Menschen schon mal passiert ist: Du willst nicht mit einer Person zusammen sein, aber es soll auch niemand anderes ihn oder sie haben. Sehr egoistisch und sehr menschlich.

7.) Was sind deine Pläne für die Zukunft? Wird es bald wirklich neues Material von dir geben?

Ich mache selten Pläne, aber ich schreibe die ganze Zeit Musik. Wie erwähnt sind vier brandneue Tracks auf „Not Over“. Abgesehen vom Musikschreiben liegt mein Fokus derzeit auf dem Album-Release in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

8.) Laut Pressetext ist so ziemlich jeder in deiner Familie Arzt. Was halten sie denn davon, dass du Musiker geworden bist?

Ich war schon immer das schwarze Schaf in meiner Familie. Meine Eltern haben sich etwas Sorgen gemacht, als ich ihnen mit 15 Jahren gesagt habe, dass ich Künstler werden möchte. Sie haben mich aber immer unterstützt. Für mich gab es keinen Zweifel, dass es das ist, was ich gerne machen möchte. Das Gefühl, das mir ein Auftritt vor Menschen oder die Arbeit im Studio gibt, kann man durch nichts ersetzen.

9.) Du bist in deiner Heimat Norwegen häufig im Stadion bei Start Kristiansand zu sehen. Welches Verhältnis hast du zu diesem Team?

Ich bin ein großer Fußballfan, vor allem von Start. Gerade bin ich etwas niedergeschlagen, weil wir gegen Sarpsborg verloren haben. Aber noch sind wir auf dem dritten Platz!

10.) Eine der größten norwegischen Bands, a-ha, haben im letzten Jahr ihre Karriere beendet. Ist ihr Ende ein großer Verlust für die Musikszene oder die Chance für andere, sich in den Vordergrund zu spielen?

a-ha waren immer eine meiner Lieblingsbands und die Leute vergleichen mich ab und zu mit ihnen. Für mich ist das ein großes Kompliment. a-has Trennung ist ein großer Verlust für die Musikszene und niemand wird sie jemals ersetzen können. Aber wenn ich Teile der Leere füllen kann, die sie hinterlassen haben, bin ich sehr glücklich.

Vielen Dank für das Interview.

Foto: Promo

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 29. April 2011.)