INTERVIEW: Ben & Tan

Das Duo Ben & Tan hat den Melodi Grand Prix gewonnen und sich damit das dänische Ticket für den Eurovision Song Contest gesichert. Wir haben die beiden nach der Show zum Interview getroffen.

Ben & Tan

Ben & Tan sprechen mit bleistiftrocker.de über ihren Song „Yes“, den Auftritt vor leeren Rängen und ihre Verbindung nach Deutschland.

bleistiftrocker.de: Ihr habt gerade eben den Melodi Grand Prix gewonnen und werdet für Dänemark nach Rotterdam fahren. Die erste Frage muss natürlich lauten: Wie fühlt ihr euch?

Ben: Ganz schön verrückt!

Tan: Wunderbar, sehr gut.

Ben: Wir sind einfach nur verdammt dankbar für all die Liebe und die Unterstützung, die wir von den Leuten bekommen. Nicht nur in Dänemark, auch in anderen Ländern wie beispielsweise Deutschland. Ich hatte viele Leute aus Deutschland hier, die auch super traurig waren, dass sie nicht in der Arena sein und die Show dort verfolgen konnten.

Wovon handelt euer Song „Yes“?

Ben: „Yes“ ist ein Liebeslied. Für mich gibt es zwei Arten von Liebesliedern, die ich in den Top-Ten-Listen von Spotify sehe und im Radio höre: Die, die total traurig sind, so nach dem Motto „Du hast mir das Herz gebrochen, aber ich liebe dich noch immer“. Und die, die ein sehr unrealistisches Bild davon zeichnen, was Liebe wirklich ist. Ich glaube, „Yes“ ist gut darin, die beiden Dinge zu zelebrieren und zu akzeptieren, dass beides für die Menschen real ist. Man muss sie einfach feiern und „Ja“ zu ihnen sagen.

Tan: Man muss aufhören, sich Sorgen um die schlechten Folgen zu machen und sich mehr auf die positiven Dinge konzentrieren. Denn das Schlimmste, was passieren kann, wenn du „Ja“ zur Liebe sagst, ist, dass du etwas Neues lernst.

Ist euch klar, dass ihr das einzige richtige Duett beim ESC in Rotterdam sein werdet?

Ben: Ist das so?

Tan: Was, sind wir das wirklich?

Ben: Das ist verrückt.

Tan: Oh mein Gott, ich hoffe sehr, dass die Menschen Duos mögen!

Der Melodi Grand Prix fand wegen des Coronavirus ohne Zuschauer in der Halle statt. Wie war das für euch?

Ben: Was man aus so einer Erfahrung wie heute lernt: Die Musik, die du schreibst und aufführst, ist immer für die Leute da draußen. Ob man sie nun sieht oder nicht ist kein so großer Faktor, wenn du die Liebe und den Support trotzdem bekommst, sei es durch Messages, die Spotify-Statistik oder die Votes der Menschen.

Ben, du hast eben erwähnt, dass du Leute aus Deutschland zur Unterstützung hier hast. Welche Verbindung hast du nach Deutschland?

Ben: Ich bin in Berlin aufgewachsen. Meine Eltern waren eine Zeit lang in Leipzig und haben sich in Russland getroffen. Vor ungefähr zehn Jahren sind wir nach Kopenhagen gezogen und seitdem bin ich hier. Deutsch rede ich aber eigentlich nur noch mit Freunden in der Schule oder wenn ich die deutsche Familie hier habe.

 

Foto: bleistiftrocker.de / Sonja Riegel