ALBUM-REVIEW: Bernhoft & The Fashion Bruises – Humanoid

Bernhoft und seine Band The Fashion Bruises wollten die Aufnahmen zum aktuellen Album „wie eine Live-Performance handhaben“. Das Ergebnis kann sich durchaus hören lassen.

Bernhoft

Überhaupt hat der Norweger die Band zu einem zentralen Bestandteil von „Humanoid“ gemacht, will das aber nicht als Ende seiner Solo-Karriere verstanden wissen.

Gemeinsam klingen sie häufig funky und gut gelaunt – obwohl Bernhoft das Album inhaltlich eher als Kampf beschreibt. „Es ist ein Dialog zwischen dem Optimisten und dem Pessimisten in mir, die sich Tag für Tag in meinem Inneren an die Gurgel gehen. Ich schwanke ständig zwischen hoffnungsvoller Träumerei und kompletter Desillusion“, sagt er über „Buried Gold“, das starke Duett mit Raelee Nikole, das er stellvertretend für das gesamte Werk sieht.

Das unvermeidliche ruhigere Stück „Beliefs“ ist allerdings eher ein Fremdkörper, es passt deutlich weniger zu Bernhofts aktuellem Sound als das der Rest. Da reicht es auch mal, wenn der 42-Jährige den happy guy zu fröhlicher Musik spielt wie bei „Dreamweaver“.

Und klar, wenn man sein Album „Humanoid“ nennt, hat man auch einen Seitenhieb auf die Sozialen Medien parat. Bei Bernhoft klingt das so: „Schau dir die Menschen in den Restaurants und Cafés an. Sie starren alle auf ihre Handybildschirme, anstatt ihre Umwelt und ihre Mitmenschen wahrzunehmen. […] Mit Gitarre, Schlagzeug und Bass will ich nun versuchen, die Leute von ihren Facebook-Newsfeeds wegzulocken und wieder für das echte Leben zu begeistern.“ Und seine Songs haben durchaus das Potenzial dazu.

 

Albuminfos Bernhoft & The Fashion Bruises – Humanoid

Bernhoft & The Fashion Bruises - HumanoidKünstler: Bernhoft & The Fashion Bruises
Albumname: Humanoid
VÖ: 24.08.2018
Label: Embassy of Music
bernhoft.org

 

Fotos: Marie Sjøvold