ALBUM-REVIEW: Southerly – Storyteller & The Gossip Columnist

Keine Frage: Das neue Album von Southerly wirkt nur als Gesamtkunstwerk. Trotz aller musikalischer Abwechslung, die „Storyteller & The Gossip Columnist“ bietet, muss man die knapp 40 Minuten in einem durchhören, um sich einigermaßen damit anfreunden zu können.

Southerly - Storyteller & The Gossip ColumnistEingerahmt wird das Album vom instrumentalen „Visage Sans Expression“, das als Intro fungiert, und dem ohrenbetäubenden Rausschmeißer „Simple Simon“. Dazwischen liegen zwölf Songs, die man in keine Schublade stecken kann.

Häufig bauen sich die Stücke, die nur mit Akustikgitarre beginnen, in ihrem Verlauf bedrohlich auf, während der Gesang von Bandkopf Krist Krüger nur sparsam eingesetzt wird. Vom gängigen Vers-/Refrain-Schema hat man sich ohnehin schnell verabschiedet, sodass alles eher zerfahren wirkt und dem Hörer viel abverlangt.

Dazu passt, dass Southerly auf viele verschiedene Einflüsse verweisen. Der von Elliott Smith wird im Song „If We All Forget“ nur allzu deutlich, wenn Krüger sogar dessen Gesangsstil zu imitieren versucht.

Dem Album „Storyteller & The Gossip Columnist“ fehlt die letzte Durchschlagskraft, gerade weil eine herausgegriffene Single nie die Wirkung der gesamten Scheibe entfalten könnte. Schade um die durchaus ambitionierte Musik der vier Jungs aus Portland/Oregon.

Trackliste:

01. Visage Sans Expression
02. Close To The Crime
03. Soldiers
04. A Coarse Design
05. Taking Stock
06. For The Speechless Coward
07. How To Be A Dreamer
08. If We All Forget
09. Pistols In Paradise
10. Cold Caller
11. Dreams That Make Men Free
12. Breath Of My Youth
13. When We Have To Go
14. Simple Simon

Label: Arctic Rodeo Recordings
VÖ: 20.03.2009
Format: CD
Bewertung: 3/6
facebook.com/southerlysongs

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 23. März 2009.)