ALBUM-REVIEW: Suede – Night Thoughts

Vor fast genau drei Jahren wagten die Britpopper von Suede mit “Bloodsports” ein Comeback. Dass das keine Eintagsfliege war, untermauern sie nun mit dem neuen Album „Night Thoughts“. Es kann zwar nicht mit seinem Vorgänger mithalten, beinhaltet aber trotzdem spannende Songs.

Suede

Das Konzept hinter „Night Thoughts“ ist ungewöhnlich: Es wurde ein Film mit dem gleichen Namen produziert, der in der Deluxe Edition mit dem Album erhältlich ist und auch auf den Konzerten von Suede laufen wird. Darin ertrinkt ein Mann nachts in einem abgelegenen Gewässer. Davor läuft sein Leben vor seinem inneren Auge noch mal ab.

Musikalisch sind die Songs alle miteinander verbunden, das gesamte Werk ist Suede-untypisch mit einem Streichorchester eingespielt. Dennoch ist der Britpop-Sound, der Suede in den Neunzigern zu Stars ihrer Szene machte, noch immer unverkennbar.

„What I’m Trying To Tell You“ sticht durch seine treibenden Gitarren hervor, direkt darauf folgt „Tightrope“, die stärkste Ballade auf „Night Thoughts“.

Im Vergleich zu „Bloodsports“ hat das neue Album musikalisch mehr Tiefe, vor allem dank der Streicher. Allerdings sucht man die ganz großen Melodien meistens vergeblich. Daran kann auch Brett Andersons wie immer herrlich krähende Stimme nichts ändern.

So sind Songs wie „Outsiders“ und „Like Kids“ zwar gut, können aber nicht mit anderen Hits der fünf Briten mithalten.

Ein schlechtes Album ist „Night Thoughts“ trotzdem nicht. Denn die Songs wirken sowohl eigenständig, als auch in ihrer musikalischen Verbundenheit. Und das muss man bei so einem ungewöhnlichen Konzept erst mal schaffen.

 

Suede - Night ThoughtsKünstler: Suede
Albumname: Night Thoughts
VÖ: 22.01.2016
Label: Warner Music
suede.co.uk

 

Fotos: Steve Gullick & Promo

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