Blue – Heart & Soul (Review)

Blue kommen mit ihrer Musik im aktuellen Jahrzehnt an. Und haben noch immer einen ungewöhnlichen Coolnessfaktor.

Blue

Drei Alben in den Nullerjahren, zwei in den Zehnerjahren – da wurde Nachschub von Blue wirklich Zeit. „Wir haben mit Ideen jongliert, um zu sehen, ob ein weiteres Album in uns steckt“, beschrieb die Band kürzlich den Weg zu „Heart & Soul“ im Interview mit bleistiftrocker.de. Und siehe da: Es steckte ein weiteres Album in den vier Musikern.

Das erscheint allerdings mit Verspätung, der zunächst für den September angesetzt VÖ-Termin verschob sich auf Ende Oktober. Denn im Gegensatz zur ersten Erfolgswelle hat das Quartett nun Zeit und Ruhe. Die wurde zunächst genutzt, um die sogenannte Fokussingle in den Vordergrund zu stellen: „Haven’t Found You Yet“ ist ein Pop-Hit, der einem sofort ein gewisses Boyband-Feeling zurückgibt, obwohl die Protagonisten längst erwachsene Männer sind.

Allzu viele Überraschungen erlebt man auf „Heart & Soul“ nicht. Zu nennen ist hier wahrscheinlich nur „Man Do“, das sehr explizit unterwegs ist und zudem auch noch Falsettgesang, in diesem Fall von Lee Ryan, bietet.

Tanzsongs und klassische Blue-Balladen

Aber dann sind da natürlich tanzbare Tracks wie der Titelsong oder „Utraviolet“, die den Coolnessfaktor des Albums deutlich erhöhen. Und natürlich darf auch eine Klavierballade wie „Magnetic“ nicht fehlen, deren tiefe Gefühle man diesen gestandenen Männern deutlich eher abnimmt als den Boygroup-Bubis von früher. „Es ist eine klassische Blue-Ballade mit einigen großartigen Harmonien, die wir gerne benutzen und die immer gut anzukommen scheinen“, sagt die Band darüber und trifft es damit ganz gut.

Textlich ist der Longplayer insgesamt allerdings kein großer Wurf. Und das leichtfüßige „This Could Be Love“ ist so ein Beispiel dafür, dass es auch Füllmaterial auf „Heart & Soul“ gibt. Immerhin aber auch ein recht cooles Cover von „Dance With Me“ (112).

„Heart & Soul“ ist ein reifes Werk, ohne die klassischen Qualitäten der Band Blue zu sehr zu vernachlässigen. Nicht alle zehn Songs überzeugen restlos, aber gute Momente sind nicht nur vorhanden, sondern auch in der Überzahl.

 

Albuminfos Blue – Heart & Soul

Blue - Heart & SoulKünstler: Blue
Albumname: Heart & Soul
VÖ: 28.10.2022
Label: Tag8 Music / BMG Rights Management
officialblue.com

 

Fotos: Alice Backham und Promo

 

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