ALBUM-REVIEW: Thomas Dybdahl – All These Things

Der Norweger Thomas Dybdahl ist ein richtig starker Live-Künstler, seine Alben spiegeln das allerdings nicht immer wider. Auch „All These Things“ schafft das trotz allem nicht.

Thomas Dybdahl

Schlecht ist sie nie, die Musik des 39-Jährigen. Einige Facetten, die er in seinen sympathischen Konzerten von sich zeigt, fehlen auf Platte aber leider meistens. „Ich bin kein depressiver Songschreiber“, hatte der Norweger im Interview mit bleistiftrocker.de einst gesagt. Allerdings kann man den Eindruck bei „All These Things“ dann doch gewinnen.

Diese Traurigkeit, die immer mal wieder durchdringt, ist jedoch meistens sehr schön geraten. In „Can I Have It All“ möchte man sich fallen lassen, so ruhig und sympathisch ist es. Bei „Look At What We’ve Done“ schimmert herbstliche Melancholie durch. Sie alle sind jedoch keine Songs fürs Radio.

Der Titelsong dreht sich um „Ballast im Leben“ und man bekommt bei den Statements von Thomas Dybdahl eine Ahnung, woher diese Schwere kommt: „Ich werde nächstes Jahr 40. Ich habe vermutlich genauso viel Zeit hinter mir wie vor mir“, sagt er. „Vielleicht sind das die Anfänge der Midlife-Crisis.“ Und wahrscheinlich driftet er deshalb auch mal etwas zu sehr ins Weinerliche ab („The Longest Night“, „Rescue Me“).

Ein Highlight des nur neun Songs umfassenden Albums ist das Duett „When I Go“ mit Americana/Folk-Sängerin Lera Lynn und auch der Abschluss mit der zerbrechlichen Klavierballade „Stupid Heart“ gelingt. Damit überwiegt dann auch der positive Eindruck. Und daran, dass Thomas Dybdahl live noch mehr aus den Songs rausholen wird, besteht ohnehin kein Zweifel.

 

Albuminfos Thomas Dybdahl – All These Things

Thomas Dybdahl - All These ThingsKünstler: Thomas Dybdahl
Albumname: All These Things
VÖ: 12.10.2018
Label: Ferryhouse Productions
thomasdybdahl.no

 

Fotos: Jean-Baptiste Mondino