EXTRA: Was wurde aus den sehnlich erwarteten Alben 2020?

Im Dezember 2019 haben wir eine Liste mit 15 Alben aufgestellt, auf die unsere Vorfreude für 2020 besonders groß war. Nun nehmen wir sie noch einmal unter die Lupe – sofern sie überhaupt erschienen sind.

Alben 2020

 

Jake Bugg – noch kein Titel 

Und da geht es schon los: Vom erwarteten Album von Jake Bugg war 2020 noch nichts zu sehen. Es gab ein paar Singles des jungen Briten, aber keinen Longplayer.

 

Crowded House – noch kein Titel 

Crowded House wollten 2020 auf Tour gehen – daraus wurde nichts. Auch am Nachfolger von „Intriguer“ von 2010 schrauben sie noch. Immerhin: Mit „Whatever You Want“ gab es nach langer Zeit mal wieder eine neue Single zu hören.

 

Alex Diehl – Laut 

Alex Diehl - Laut„Es war lange still um ihn, inzwischen steht er aber wieder auf der Bühne und wird am 22. Mai sein neues Album veröffentlichen. Wir erwarten viel!“

Wir mussten zwar bis zum September warten, weil Alex Diehl die VÖ wegen Corona verschoben hatte. Auf „Laut“ gab er dann aber richtig Gas mit persönlichen Tracks und politischen Statements. Zitat aus unserer Kurz-Review: „Dabei bewegt er sich durchaus weg vom Melancholiker hin zu poppigeren Tönen, findet gegen Ende des Albums aber doch wieder zurück in die traurige Stimmung.“

 

Thomas Dybdahl – Fever 

Thomas Dybdahl - Fever„Der Singer/Songwriter mit der sanften Stimme hat mit ’45‘ schon etwas aus dem Werk hören lassen, was Lust auf mehr gemacht hat.“

Der norwegische Sänger hat sich mit „Fever“ deutlich von seinen Wurzeln entfernt und sich neuen Genres zugewandt. Das ist spannend, aber auch nicht immer das, was wir an ihm so besonders schätzen. Immerhin gab es, auch wegen Corona, direkt noch Nachschlag mit Singles von einem Nachfolge-Album namens „Cabin Fever“. Zitat aus unserer Kurz-Review: „‚Fever‘ ist recht weit entfernt vom melancholischen Singer/Songwriter und orientiert sich vielmehr an Funk und Soul.“

 

Brian Fallon – Local Honey

Brian Fallon - Local Honey„‚You Have Stolen My Heart‘, das gemeinsam mit der Album-Ankündigung veröffentlicht wurde, klingt schon mal sehr interessant.“

Bei Brian Fallon weiß man, was man kriegt. In seinen Songs, die von seiner charakteristischen Stimme getragen werden, scheint auch immer seine Hauptband The Gaslight Anthem durch. Das ist auch auf „Local Honey“ so, das ein solides Werk geworden ist. Zitat aus unserer Review: „Die ersten Tracks sind tatsächlich die stärksten, im Verlauf des Albums verliert sich die Spannung vom Anfang zumindest ein wenig. “

 

Johnossi – Torch // Flame

Johnossi - Torch // Flame„Im Frühjahr soll das Album folgen, eine Tour ist auch schon gebucht, wir haben Bock!“

Das mit den Touren war 2020 ja leider überschaubar, aber das Johnossi-Album ist zum Glück trotzdem erschienen. Und es hat uns nicht enttäuscht: Treibender Indie-Rock und starke Melodien waren einmal mehr vorherrschend. Zitat aus unserer Kurz-Review: „‚The Beat‘ und ‚Echoes‘ sind die besten Songs des Albums, das in einer Villa am See außerhalb von Stockholm entstanden ist.“

 

Duncan Laurence – Small Town Boy

Duncan Laurence - Small Town Boy„Wir können uns kaum vorstellen, dass er und sein Management sich die Gelegenheit entgehen lassen, den ESC in Rotterdam zur Promo für ein komplettes Album zu nutzen.“

Den ESC in Rotterdam gab es 2020 bekanntlich nicht. Genutzt hat Duncan Laurence den Mai für eine EP namens „Worlds On Fire“, kurz vor Ende des Jahres folgte dann sein mit Spannung erwartetes Album. Viele der Tracks waren durch Vorab-Veröffentlichungen schon bekannt, aber es ist dennoch ein richtig starkes Debüt und eines der besten Alben des Jahres geworden. Zitat aus unserer Review: „Er zeigt eindrucksvoll, dass er der König der Balladen ist.“

 

Matija – byebyeskiesofyesterday 

Matija - byebyeskiesofyesterday„Matija hatten eigentlich ein Album für 2019 in Aussicht gestellt und waren deshalb bereits im vergangenen Jahr Gäste in dieser Rubrik. Wir versuchen es jetzt einfach noch mal.“

Und siehe da, in diesem Jahr war der Nachfolger von „Are We An Electric Generation Falling Apart?“ dann plötzlich da. Er klang deutlich anders als das Debüt, zudem sind Album- wie Songtitel sehr eigenwillig geschrieben. Unerwartet und spannend. Zitat aus unsere Review: „Ein mutiger Sprung von Matija, ihr Zweitwerk so ganz anders anzugehen. Allerdings einer, der sich an den meisten Stellen wirklich gelohnt hat.“

 

Maximo Park – Nature Always Wins

„Es soll im neuen Jahr erscheinen und nach dem Ausflug in die Politik auf ‚Risk To Exist‘ wieder mehrdeutiger sein. Wir lassen uns gerne überraschen.“

Ein kleines bisschen müssen wir noch warten: Maximo Park konnten wegen Corona einige Zeit nur remote am neuen Album arbeiten. „Nature Always Wins“ ist nun für den 26. Februar 2021 angekündigt, einige Singles daraus gab es immerhin schon zu hören.

 

Mighty Oaks – All Things Go

Mighty Oaks - All Things Go„Die Mighty Oaks sind eine Bank, wenn es um schöne Folk-Alben geht. Genau das erwarten wir auch von ‚All Things Go‘.“

Und es gab nicht nur das, denn die Mighty Oaks ergänzten ihren Sound auf dem neuen Album um einige weitere Elemente, ohne ihre Folk-Wurzeln aufzugeben. Resultat war ein wirklich gelungenes Album. Zitat aus unserer Review: „Sie klingen selbstverständlich noch immer wie die Band, die uns 2014 mit ‚Howl‘ und 2017 mit ‚Dreamers‘ überzeugt hat. Und doch ist eine Weiterentwicklung unverkennbar.“

 

Nada Surf – Never Not Together 

Nada Surf - Never Not Together„Ob ‚Never Not Together‘ wirklich überzeugen kann oder doch im manchmal seichten Status Quo der Band verharrt? Warten wir es ab.“

Wir hatten es geahnt: „Never Not Together“ war tatsächlich das, was man von Nada Surf erwarten konnte. Netter Indie-Sound mit seichten Texten und ohne wirklichen Ausfall – gut durchhörbar, aber auch schnell wieder vergessen. Zitat aus unsere Review: „Die Band ist einfach sie selbst geblieben. Das dürfte vor allem für langjährige Fans eine gute Nachricht sein.“

 

Pet Shop Boys – Hotspot 

Pet Shop Boys - Hotspot„Das bislang letzte Album der Pet Shop Boys ist ‚Super‘ von 2016. Wir bitten Neil Tennant und Chris Lowe höflichst um Fortsetzung!“

Und diese Fortsetzung kam, sogar schon im Januar 2020. Dabei stellten uns die Pet Shop Boys mehr als zufrieden und knüpften tatsächlich an „Super“ an. Das Album hat schöne eingängige Poptracks und es zeigt, dass das Duo es noch immer drauf hat. Zitat aus unserer Review: „Um das Alleinstellungsmerkmal muss sich das Duo schon wegen der charakteristischen Stimme Tennants keinerlei Sorgen machen. Und diese Stärke spielt es natürlich von Anfang an voll aus.“

 

The Common Linnets – noch kein Titel 

Das für 2020 geplante Album der Common Linnets ist tatsächlich Corona zum Opfer gefallen. „Der Plan war, dass wir in diesem Jahr neue Musik veröffentlichen würden. Aber diese Pläne haben wir wegen Corona ins nächste Jahr verschoben. Wir haben zwei Amerikaner in der Band, die im Moment nicht reisen dürfen“, hat uns Frontfrau Ilse DeLange im Mai 2020 im Interview erzählt. Na gut, dann eben 2021!

 

The Ocelots Started To Wonder

The Ocelots - Started To Wonder„Die Zwillinge Brandon und Ashley Watson haben bisher nur eine EP veröffentlicht, die allerdings Lust auf mehr gemacht hat.“

Und tatsächlich haben The Ocelots mit „Started To Wonder“ im April ein wundervolles Debüt-Album abgeliefert. Dabei haben sie auch gezeigt, dass in ihnen deutlich mehr steckt als nur das gewöhnliche Folk-Pop-Duo. Eine der Entdeckungen des Jahres! Zitat aus unserer Review: „Die beiden liefern sehr stark ab.“

 

Die Ärzte – Hell

Die Ärzte - Hell„Für Ende 2020 ist eine große Tour geplant, die den Zusatz ‚(zum neuen Album)‘ erhalten hat. Müssen wir mehr sagen? Her damit!“

Auch hier gilt: Das mit der Tour wurde natürlich nichts. Das Album kam aber tatsächlich im Oktober. Allerdings war es kein allzu großes Highlight, abgesehen davon, dass die Ärzte mit einigen Tracks zeigten, dass sie sich nach wie vor auch gesellschaftlich relevanten Themen widmen. Zitat aus unserer Review: „Einen Knallersong sucht man auf ‚Hell‘ leider vergeblich – das Album ist gut, aber eben nicht sehr gut.“

 

Demnächst: Auf welche Alben 2021 wir uns besonders freuen.