INTERVIEW: Michael Schulte

Seit dem vierten Platz beim Eurovision Song Contest ist Michael Schulte in aller Munde. Gerade hat er mit „Never Let You Down“ eine neue Single veröffentlicht, aber auch sonst hat sich bei ihm viel getan. Wir haben ihn per Mail dazu befragt.

Michael Schulte

Im Interview mit bleistiftrocker.de spricht Michael Schulte unter anderem über seine Erinnerungen an den großen Auftritt, seine neue Single und die kommende Tour.

bleistiftrocker.de: Wir haben uns vor ziemlich genau einem halben Jahr beim Pre-Event in Amsterdam unterhalten. Wie hat sich dein Leben seitdem verändert?

Michael Schulte: Es hat sich seitdem wirklich viel getan. Nicht nur was die Musik angeht, sondern auch was mein privates Leben angeht. Ich bin mittlerweile verheiratet und Vater eines Sohnes! Ich habe ziemlich viele Konzerte gespielt vor teilweise 60.000 Menschen, meine Songs laufen im Radio und ich war in super vielen TV Shows. Insgesamt für mich ein perfektes Jahr und definitiv auch das schönste Jahr meines Lebens.

Welche Erinnerungen hast du an die drei Minuten, in denen du auf der großen ESC-Bühne standest?

Eine gute Frage. Das habe ich mich bisher gar nicht gefragt. Ich weiß, dass ich versucht habe ganz bei mir zu sein und möglichst alles um mich herum und insbesondere den Gedanken „da gucken gerade 200 Millionen Menschen zu“ auszublenden. Ich erinnere mich, dass ich meinen Song gesungen habe, leichte Tonprobleme auf dem Ohr hatte und nach den 3 Minuten aber sehr zufrieden und gleichzeitig auch erleichtert war, nach dieser sehr intensiven Reise jetzt meinen großen Auftritt gut gemeistert zu haben.

Warst du, auch später bei der Punktevergabe, wirklich so ruhig, wie es nach außen schien?

Ich war insgesamt schon sehr ruhig, das stimmt. Sicher nicht ganz so ruhig, wie es nach außen wirkte. Bei der Punktevergabe habe ich mich auch einfach wahnsinnig gefreut, dass ich dann endlich bald wissen würde, welcher Platz es wird. Die Frage, die ich all die Wochen vorher tausend Mal beantworten und einschätzen musste. Das war so wie das Ernten der ganzen Arbeit der vergangenen Woche und zum Glück eine sehr ertragreiche Ernte!

Während der Zeit in Lissabon hat man dich immer wieder auch mit anderen ESC-Teilnehmern musizieren sehen. Hast du noch Kontakt zu Leuten aus deinem ESC-Jahrgang?

Nicht zu vielen, aber schon hier und da zu ein paar. Insbesondere zu Mikolas Josef und Ryan aus Irland (dessen Nachnamen ich aus dem Kopf gerade nicht buchstabieren kann, weil er so kompliziert ist).

Wirst du an irgendeiner Stelle auch in die Auswahl des deutschen ESC-Kandidaten für 2019 eingebunden sein?

Ja, durchaus. Ich bin schon jetzt hier und da um Rat und Einschätzung gebeten worden, seit die letzten 20 feststehen. Zudem ist der Plan, dass ich auch im Writing für die Finalkandidaten mit dabei bin.

Dein letztes Album „Dreamer“ war eine Zusammenstellung von Songs deiner bisherigen Karriere. Ist inzwischen ein neues Album in Planung?

Absolut. Der Plan ist, im Herbst 2019 ein neues Album rauszubringen.

Dein neuer Song „Never Let You Down“ handelt von deinem Sohn. In welchem Moment hast du ihn genau geschrieben?

Den Song habe ich bereits geschrieben, als meine Frau noch schwanger mit ihm war. Das war damals im Juli in Berlin.

Dein Tourplan ist für die kommenden Monate prall gefüllt. War das schon länger geplant oder hat es sich erst durch dein gutes ESC-Ergebnis so ergeben?

Viele Konzerte sind definitiv nach dem Auftritt reingekommen und gebucht worden. Die Tour wiederum hatten wir bereits vorher in den Vorverkauf gegeben.

Wir haben in Amsterdam auch über deine Liebe zu Eintracht Frankfurt gesprochen. Stimmt es, dass du den Pokalsieg verpasst hast, weil dir Max Giesinger für genau diesen Abend einen Junggesellenabschied organisiert hatte?

Das stimmt so halb. Ich konnte es nicht so sehen wie ich es wollte, aber ich habe es während des JGAs trotzdem am Handy verfolgt und gerade auch die letzten 20 Minuten in einer Bar, in der ich dann so unglaublich durchgedreht bin, als wir das Ding echt geholt haben. Ich muss sagen, dass ich wirklich überhaupt nicht damit gerechnet hatte.

 

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Foto: Markus Haner