Die Schweiz hat mit Nemo ihren Act für den Eurovision Song Contest 2024 vorgestellt. Dabei feierte auch direkt der Song „The Code“ Premiere.
Der Schweizer Sender SRF stellte Nemo am Donnerstag als Act für den ESC 2024 in Malmö vor. Von SRF3 war Nemo bereits im Jahr 2017 zum „Best Talent“ ernannt worden – nach einem denkwürdigen Auftritt in einer Rap-Show.
„The Code“ handelt von Nemos Selbstfindung
Dieses Element findet sich neben vielen anderen auch in „The Code“ (hier kaufen) wieder. Der Song hat allerdings einen ganz besonderen Hintergrund. „‚The Code‘ handelt von der Reise, die ich mit der Erkenntnis begann, dass ich weder ein Mann noch eine Frau bin. Die Selbstfindung war für mich ein langer und oft schwieriger Prozess. Aber nichts fühlt sich besser an als die Freiheit, die ich durch die Erkenntnis gewonnen habe, dass ich nonbinär bin“, so Nemo.
Hier ist „The Code“ – das Video feierte am Donnerstag Premiere:
Nemo ist 24 Jahre alt und kommt aus Biel in der Schweiz, lebt aber auch zum Teil in Berlin. „Der ESC bietet mir die Chance, Brücken zwischen unterschiedlichen Kulturen und Generationen zu schlagen – und als genderqueere Person für die ganze LGBTQIA+-Community einzustehen.“ Nemo ist der zweite nonbinäre Act des ESC-Jahrgangs 2024: Auch Bambie Thug aus Irland identifiziert sich so und verzichtet auf geschlechtsspezifische Pronomen.
Mit der Nominierung von Nemo sind nun alle Starter*innen der (in Teilen) deutschsprachigen Länder komplett: Isaak tritt mit „Always On The Run“ für Deutschland an, Kaleen mit „We Will Rave“ für Österreich und Tali mit „Fighter“ für Luxemburg.
Remo Forrer erreichte Platz 20
Die Schweiz startet in Malmö im zweiten Halbfinale am 09. Mai. Kommt sie dort unter die ersten Zehn, ist sie auch beim großen ESC-Finale zwei Tage später dabei. Da Deutschland im ersten Halbfinale stimmberechtigt ist, kann das deutsche Publikum im Halbfinale noch nicht für die Schweiz voten.
Im vergangenen Jahr war Remo Forrer mit dem Song „Watergun“ für das Land an den Start gegangen. Er qualifizierte sich für das Finale des ESC 2023 in Liverpool, wo er schließlich 20. wurde. Das beste Ergebnis der vergangenen 30 Jahre ist der dritte Platz von Gjon’s Tears mit „Tout l’univers“ beim ESC 2021 in Rotterdam. Seit 2019 wählt die Schweiz ihre ESC-Acts intern aus.
Zwei geschichtsträchtige Siege
Das Land hat den Eurovision Song Contest bislang zwei Mal gewonnen. Beide Siege waren sehr geschichtsträchtig: 1956 gewann Lys Assia mit „Refrain“ den ersten ESC überhaupt, 1988 triumphierte Céline Dion mit „Ne Partez Pas Sans Moi“ und startete im Anschluss ihr Weltkarriere. Die unserer Meinung nach zehn besten ESC-Songs aus der Schweiz haben wir hier zusammengestellt.
Alle Songs, die bereits für den Eurovision Song Contest 2024 feststehen, kann man hier anhören.
Eine Übersicht über alle Künstler*innen, die bereits für Malmö ausgewählt wurden, gibt es hier.
Weitere Informationen über Nemo
Foto: SRF / Ella Mettler