ALBUM-REVIEW: Timber Timbre – Creep On, Creepin‘ On

Wenn die Temperaturen steigen, sehnt man sich eine wohlige Gänsehaut herbei. Timber Timbre schaffen Abhilfe. Ihr Album „Creep On, Creepin‘ On“ ist zwar schon seit April draußen, aber vor allem in der heißen Jahreszeit spielt es seine Qualitäten voll aus.

Timber Timbre - Creep On, Creepin' OnDenn sobald das Album mit dem geheimnisvollen „Bad Ritual“ loslegt, folgt ein Schauer auf den nächsten. Die düstere Stimme von Taylor Kirk hält von Anfang an dem ambitionierten Vergleich mit Nick Cave stand. Ab und an wirkt er dabei ein bisschen schlurfig, um anschließend wieder das Tempo anzuziehen.

Timber Timbre malen mit „Creep On, Creepin‘ On“ eine beeindruckende Klangkulisse. Mal stampft die Bassdrum wie auf „Obelisk“, mal sind die Streicher sehr präsent wie auf dem Titeltrack. Die drei kanadischen Musiker beherrschen alle Facetten des Psycho-Rocks.

Trotz einiger instrumentaler Songs wird deutlich, dass Taylor Kirks Stimme von allen das beste Instrument ist. Sie kann herrlich flehen („Lonesome Hunter“) und ebenso gut eindringlich manipulieren („Too Old To Die Young“).

Mit „Creep On, Creepin‘ On“ haben Timber Timbre ein beachtliches Album geschaffen, das viel Potenzial und Hingabe zeigt. Ein bisschen November-Melancholie kann man schließlich auch im Juli mal gebrauchen.

Trackliste:

01. Bad Ritual
02. Obelisk
03. Creep On Creepin‘ On
04. Black Water
05. Swamp Magic
06. Woman
07. Too Old To Die Young
08. Lonesome Hunter
09. Do I Have Power
10. Souvenirs

Label: Full Time Hobby / Rough Trade
VÖ: 08.04.2011
Format: CD
Bewertung: 5/6
www.timbertimbre.com

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 13. Juli 2011.)